Unzufriedene Azubis – Muss das sein?

Muss ich das wirklich machen? - Unzufriedene Azubis. In kleineren Unternehmen haben Kollegen viel zu tun und nur begrenzt Zeit.

Unzufriedene Azubis

Muss ich das wirklich machen?

„Das ist doch nicht das, was ich mir vorgestellt habe!“ Das sagen unzufriedene Azubis. Die Erwartungen sind oft unrealistisch und manchmal beschäftigen sich Jugendliche auch gar nicht richtig mit ihrem zukünftigen Beruf. So zum Beispiel: „Ich wusste nicht, was ich machen sollte, da bin ich bei den Maurern reingerutscht“. Im Folgenden: „Das war alles so stumpfsinnig, ich habe mich unterfordert gefühlt.“ Hat ein unzufriedener Azubi die Chancen auf einen anderen Ausbildungsplatz, ist er eher bereit, die Lehre abzubrechen. Die Entscheidung fällen Jugendliche oft, ohne mit jemanden vorher zu sprechen und ohne sich Gedanken um die Konsequenzen zu machen.

Keine Schonung für Azubis.

Die meisten Azubis sind mit ihrer Ausbildung zufrieden. Vor allem in großen Betrieben. In kleineren Unternehmen, in denen die Ausbildung nebenher läuft, haben Kollegen viel zu tun und nur begrenzt Zeit. Das kann manchmal stressig werden. Nun ja: Willkommen im richtigen Leben! Wenn Kollegen krankheitsbedingt ausfallen, dann heißt es ranklotzen. Da werden ausbildungsfremde Tätigkeiten übernommen und Überstunden geschoben. Am Ende haben solche Unternehmen  erst unzufriedene und dann gar keine Azubis mehr.

 

Mehr Realismus in Sachen Ausbildung täte gut.

Das fängt mit der Einstellung von Azubis an. Ausbildung bedeutet Mehrarbeit für Kollegen und Chefs und kostet erst einmal Geld. Da investiert man natürlich lieber in einen jungen Menschen, der fähig und tüchtig wirkt, als in einen, bei dem sogar die Ausbildungsreife fehlt. Viele Unternehmen stellen erst dann einen Azubi ein, wenn sie einen passenden Bewerber gefunden haben. Deshalb sollten Bewerber erklären können, warum sie sich für diesen Beruf und dieses Unternehmen entschieden haben. Für manche Jugendliche sind das bereits überhöhte Anforderungen. Inzwischen gibt es Schulabgänger, die gar nicht wissen, wie die Realität in einem Unternehmen aussieht. Diese jungen Leute  tun sich schwer damit, einen Einstieg ins Arbeitsleben zu finden. Allerdings könne das Unternehmen nicht der Reparaturbetrieb für alles sein, was in der Gesellschaft schief läuft. Deshalb sollten insbesondere die kleineren und mittleren Unternehmen mehr Betriebspraktika und Kooperationen mit Schulen nutzen.

 

„Ich lerne hier eh nichts“ und andere Gründe für die Unzufriedenheit.

Im Folgenden die typischsten Hintergründe bei unzufriedenen Azubis:

  • Schlechtes Verhältnis zwischen Auszubildenden und Ausbildern, sowie Kollegen.
  • Schwach entwickelte Interessen und falsche Berufswahl.
  • Geringes Azubi-Gehalt, aufwendige Nebenbeschäftigungen und Geldnot.
  • Ungünstige Arbeitszeitregelung und weite Entfernung zum Ausbildungsort.
  • Überlastetes Ausbildungspersonal und fehlende Anerkennung.

Doch wer ist da, die Signale zu erkennen? Kaum jemand wird seine Unzufriedenheit wie ein Werbeplakat vor sich hertragen. Hier sind nicht nur die Ausbilder gefordert, sondern auch Kollegen, Eltern und andere Auszubildende. Wer zu einer Berufsausbildung überredet wird, dem wird die Ausbildung von vornherein erschwert. Dadurch wird ein Abbruch sogar provoziert. Allerdings ist die Abbruchgefahr für einen kontaktfreudigen Azubi geringer als bei einem introvertierten Einzelgänger.

 

„Das hat richtig Spaß gemacht.“ – Wie fördere ich die Zufriedenheit meiner Azubis?

Azubis, die bereits einmal ihre Ausbildung abgebrochen haben, sagen sich beim zweiten Versuch: „Diesmal will ich es durchziehen.“ Ähnlich geht es so manch einem Ausbildungsbetrieb, der Azubis nicht halten konnte. Unter dem Strich wird hier immer die Frage gestellt: „Weshalb hat es mit dem Ausbilden nicht funktioniert?“ Dementsprechend lohnen sich folgende Tipps:

  • Zuerst schriftliche Vorinformationen über Lehrinhalte an die Azubis aushändigen.
  • Anschließend eine gute Einführung der Azubis in der Probezeit sicherstellen.
  • Des weiteren eine kollegiale Atmosphäre und gute Umgangsformen schaffen.
  • Viel mehr altersgemäße und aktivierende Ausbildungsmethoden wählen.
  • Dabei das Leistungsverhalten gemeinsam mit Azubis auswerten.
  • Nebenher Lernerfolge, auch in kleinen Schritten, ermöglichen und bestätigen.
  • Die Kritik der Auszubildenden in einem Beschwerdemanagement etablieren.
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