Wie läuft eine Berufsausbildung ab

Hier mal ein Beispiel zum Ablauf einer klassischen dreijährigen Berufsausbildung. Welche Rechte habt ihr als Azubis wirklich.

Berufsausbildung

Berufsausbildung mit guten Karrieremöglichkeiten

Werfen wir mal gleich einen Blick auf die Unternehmen, die am beliebtesten bei Azubis sind. Große und bekannte Unternehmen, die gute Karrieremöglichkeiten und einen sicheren Arbeitsplatz bieten.

Hier mal ein Beispiel zum Ablauf einer klassischen dreijährigen Berufsausbildung.

Nach dem Ausbildungsvertrag beginnt meist das erste Lehrjahr im September eines Jahres mit der Einarbeitung, dem sogenannten Onboarding. In den ersten 4 Monaten der Probezeit lernt man den Ausbildungsbetrieb, die Kollegen und checkt, ob man sich für die richtige Ausbildung entschieden hat. Kurz vor Ende der Probezeit gibt es dann noch ein Beurteilungsgespräch mit dem Ausbilder.

Im zweiten Lehrjahr wächst man immer hinein ins Unternehmen und macht Erfahrungen in den unterschiedlichen Abteilungen. Dabei konzentriert man sich auf die Zwischenprüfung, die schon mal den Leistungsstand wiederspiegelt.

Im letzten und dritten Lehrjahr ist man in der Regel schon sehr selbstständig und auch von den Kollegen wird man als kompetent wahrgenommen. Mit der Abschlussprüfung endet dann die Ausbildung und wenn alles gut läuft startet man nun sein Arbeits- und Karriereweg im Unternehmen.

 

Wie bereitet sich der Ausbildungsbetrieb auf die Berufsausbildung vor?

Was passiert eigentlich hinter den Kulissen? Oder anders gefragt: Wie bereitet sich der Ausbildungsbetrieb auf die Ausbildung vor?

Es beginnt bereits fast ein Jahr vor Ausbildungsbeginn mit der Gewinnung von Azubis. Anforderungsprofile und Stellenanzeigen werden erstellt, Vorstellungsgespräche, Testverfahren oder Assessment Center durchgeführt.

Ist die Entscheidung getroffen: „Den Azubi-Bewerber nehmen wir“, werden meist ab Februar des Ausbildungsjahres die Ausbildungsverträge geschlossen und der Azubi wird bei der Berufsschule angemeldet.

Jetzt sind es noch viele Monate bis zum Beginn der Ausbildung. Diese Zeit wird genutzt für die Einarbeitungsplanung, die Einrichtung des Ausbildungsplatzes, die Einweisung der Fachkräfte, die an der Ausbildung beteiligt sind.

Naja und nach den Sommerferien ist es dann soweit und die Ausbildung startet.

 

Das alles ist optimal und durch eine rosarote Brille gesehen.

Die Eingangsfrage war ja, wie die Ausbildung im besten Fall abläuft. Das alles ist optimal und durch eine rosarote Brille gesehen. In der Praxis gibt es tatsächlich Unternehmen, die eine gute Ausbildungsqualität leisten und wo sich Azubis wohlfühlen und entwickeln können.

Allerdings gibt es auch Unternehmen, bei denen es nicht so gut läuft und die ihre Azubis als billige Arbeitskräfte sehen. In diesem Fall schauen wir uns zu guter Letzt mal an, welche Rechte ihr als Azubis wirklich habt.

 

Noch bevor ihr startet…

…überlegt euch, ob eine Verkürzung der Ausbildung Sinn macht. Wenn ihr zum Beispiel ein Abi oder bereits ein Berufsgrundbildungsjahr hinter euch habt, ist dies bis zu 12 Monate möglich. Bei einem Realschulabschluss könnt ihr um 6 Monate verkürzen.

Wenn ihr die Ausbildung gestartet habt könnt ihr nach der Zwischenprüfung die Ausbildung verkürzen. Euer Leistungs- und Notenstand muss aber im Durchschnitt unter 3 liegen. Das ist bei 2,49 der Fall.

Bei allen Verkürzungen ist es wichtig, dass die Mindestausbildungszeit nicht unterschritten wird. Sonst könnte man ja zum Beispiel mit einem Abitur und einem Berufsgrundbildungsjahr eine zweijährige Ausbildung zum Verkäufer um zwei Jahre verkürzen und gleich zur Abschlussprüfung zugelassen werden. Im Falle des Verkäufers kann man hier max. um 1 Jahr verkürzen.

 

Mindestausbildungsvergütung ab 2020

Seit dem 01.01.2020 gilt in Deutschland die Mindestausbildungsvergütung für die Berufsausbildung. Zunächst mit steigender Tendenz bis 2023. Dies isst wenigsten ein gesetzliches Trostpflaster für die Berufe, bei den man eher weniger Geld verdienen kann.

 

Auch bei der Teilzeitausbildung…

…hat sich in 2020 einiges verändert. Eine Reduzierung der Ausbildungszeit ist bis zu 50% möglich. Das heißt, statt einer 40-Stunden-Woche nun eine 20-Stunden-Woche ist möglich. Außerdem kann man die Ausbildungsdauer auf das maximal 1,5fache verlängern. Im Falle einer 2jährigen Verkäuferausbildung, könnte man hier auf 3,5 Jahre verlängern.

Interessant ist, dass der Gesetzgeben seit vielen Jahren vorschreibt dem Azubi nur ausbildungsrelevante Tätigkeiten zu übertragen. Muss zum Beispiel ein Mechatroniker ein halbes Jahr lang täglich die Halle fegen, geht das gar nicht. Hier drohen dem Ausbildungsbetrieb im Zweifel bis zu 5.000 Euro Geldbuße. In Einzelfällen kann hier auch die Zulassung zum Ausbilden entzogen werden.

 

Jugend- und Auszubildendenvertretung

Wenn ihr zum Beispiel in einem großen Betrieb ausgebildet werdet, in dem es einen Betriebsrat gibt und ihr Mitglied in der Jugend- und Auszubildendenvertretung seid, dann habt ihr einen Rechtsanspruch nach der Ausbildung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen zu werden. Dazu müsst ihr allerdings euren Anspruch im Vorfeld schriftlich geltend machen.

 

Berufsausbildung verlängern

Falls ihr am Ende eurer Ausbildung die Abschlussprüfung nicht bestehen solltet, habt ihr das Recht die Ausbildung, um max. 1 Jahr zu verlängern. Auch dies müsst ihr im Vorfeld schriftlich bei euerm Ausbildungsbetrieb beantragen. So könnt ihr euch weiterhin als Azubi auf eure Nachprüfung vorbereiten.

 

 

Schluss der vierteiligen Videoserie

Mit diesem letzten Thema sind wir am Schluss der vierteiligen Videoserie angekommen.

  1. Wann lohnt sich ein Studium und wann nicht?
  2. Was bringt eine betriebliche Ausbildung?
  3. Welche realistischen Chancen bietet der Arbeitsmarkt?
  4. Wie läuft eine Berufsausbildung im besten Fall ab?

Und.. ja… eine Ausbildung ist der richtige Weg
Und.. ja… ein Studium ist der richtige Weg
Und.. ja… ein Auslandsaufenthalt ist der richtige Weg
Und.. ja… ein Job zu machen ist der richtige Weg

Warum? Na weil es nur Wege sind. Viel wichtiger ist, sich zu Entscheiden einen Weg zu gehen. Ich wünsche euch alles Gute für eure berufliche und persönliche Zukunft. Tschau euer Andraes Schüler

 

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