Fachgespräch Aus und Weiterbildungspädagogen

Nach der Projektarbeit geht es an die Präsentation und das anschließende Fachgespräch für Aus- und Weiterbildungspädagogen. Welche Fragen kommen auf mich als Prüfling zu? Hier einige Beispiele.

Fachgespräch Aus und Weiterbildungspädogen

Projektarbeit, Präsentation und Fachgespräch in der IHK Prüfung

Nachdem die Projektarbeit bestanden ist, geht es im letzten Schritt an die Präsentation und das anschließende Fachgespräch für Aus und Weiterbildungspädagogen. Die Ergebnisse der Projektarbeit werden in der Präsentation dargestellt und pädagogisch begründet. Das Fachgespräch knüpft an die Präsentation, um die Thematik zu vertiefen. Das kann schon mal 30 Minuten dauern. Und, die Frage ist hierbei welche Fragen kommen auf mich als Prüfling zu. Dabei kommt es ganz auf das Thema der Projektarbeit und der Präsentation an. In jedem Fall soll nachgewiesen werden, dass der Prüfling pädagogisch angemessen argumentieren und kommunizieren kann.

 

Fragen im Fachgespräch zum Thema: Lernbegleitung

Das Thema der Projektarbeit/Präsentation war: „Lernbegleitung für einen Teilnehmer mit der Lernbeeinträchtigung „ADHS““. Die Präsentation war gut vorbereitet und beinhaltete vier Kernthemen:

Erstens: Ausgangssituation: Ursachen und Auswirkungen des Problems
Zweitens: Welche Strategie wurde zur Lösung des Problems erarbeitet?
Drittens: Umsetzung der Maßnahmen: Methoden, Beteiligte, Meilensteine
Viertens: Fazit: Kernaussagen, Kosten, Nutzen und Erfolgskontrolle

Welche Fragen würden die Prüfer wohl stellen? Und, wie kann ich mich darauf vorbereiten? So dachte der Prüfling im Vorfeld. Er tauschte sich mit Fachkollegen aus und es wurden 10 Fragen formuliert, von denen am Ende tatsächlich die meisten in der Prüfung gestellt wurden.

 

Zehn Fragen im Fachgespräch zum Thema Lernbegleitung

Erste Frage: Welche Rollenbilder vertreten Sie als Lernbegleiter? Antwort: Coach, Erzieher, Vorbild, Fachexperte, Bezugsperson, Personalentwickler und Vertrauensperson.

Zweite Frage: Wie überprüfen Sie ihr eigenes Verhalten als Dozent? Antwort: Evaluationsbögen der Teilnehmer auswerten, Feedback nach Hospitation eines Experten oder Supervision mit Kollegen.

Dritte Frage: Wie motivieren Sie Ihre Teilnehmer zum Weiterlernen? Extrinsisch, intrinsisch, didaktische Prinzipien, lerntypenspezifisch, Interaktionen und selbstbestimmtes Lernen.

Vierte Frage: Welche Kompetenzen wollen Sie beim ADHS Teilnehmer stärken? Konzentration, Geduld, Belastbarkeit, Auffassungsvermögen, Durchhaltekraft und Aufmerksamkeit.

Fünfte Frage: Zum Feedback Gespräch mit Ihrem Teilnehmer. Welches Kommunikationsmodell macht die Selbst und Fremdeinschätzung zum Thema? JOHARI-Fenster, nur mir selbst bekannt, aber anderen nicht bekannt, anderen bekannt, aber mir nicht bekannt (Blinder Fleck), allen unbekannt, allen bekannt.

Sechste Frage: Lehrgangskonzept: Mit welchen Methoden entwickeln Sie Gruppenregeln in den Lehrgang? Moderation, Clustern, Brainstorming, Metaplantechnik, zum Beispiel „Baum und Früchte“, „Champions League und Spielfeld“ „Innenkreis und Außenkreis“.

Siebte Frage: Welche Lernkontrollen setzen Sie im Lernförderplan ein? Präsentationen, Fallaufgaben, Leittexte, Checklisten, Prüfungsaufgaben und Lehrgespräche.

Achte Frage: Worin liegt der Unterschied zwischen ADS und ADHS? Aufmerksamkeits-Defizit Syndrom (langsam, ängstlich, schüchtern, verträumt). Aufmerksamkeits-Defizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom (impulsiv, überdreht, ungeduldig, frustriert).

Neunte Frage: In welchen Phasen läuft eine Lernbegleitung ab?

Phase 1: Klären von Lernzielen und individuellen Entwicklungsstand feststellen.
Entwicklungsstand mit Bedarfsbogen (Lernbedarfsgespräch, Lernstil, Lernzeiten, Lernverhalten, Lernfähigkeiten). Entwicklungsdiagnose (Beobachten, Befragen, Beschreiben). Den Teilnehmer helfen seinen Lernstand zu erkennen und einzuordnen.

Phase 2: Lernwege entwickeln und Lernvereinbarungen treffen.
Wie erzeuge ich Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten? Reale Arbeitsaufgaben, die zum Lernthema passen. Nutzen, Vorteile und Transparenz gegenüber dem Teilnehmer.

Phase 3: Lernaufgaben aus der Lernvereinbarung auswählen und an den Teilnehmer übergeben.
Auswahl begründen (Nutzen und Benefit). Kontrolltermine und Zwischengespräche vereinbaren. Übergabegespräch und gegebenenfalls begleitende Aufgaben an den Teilnehmer.

Phase 4: Begleitung während der Handlungsausführung.
Lernprozesse beobachten (Beobachtungsbogen). Für Fragen zur Verfügung stehen. Motivieren. Lernklippen überwinden helfen (Selbsthilfe). Lernen durch Fehler (Versuch, Irrtum, Erfolg). Zwischengespräche. Kontrollpunkte. Feedback. Reflektion des eigenen Verhaltens als Lernbegleiter.

Phase 5: Bewertung, Lerntransfer und Reflektion.
Erfolgsauswertung auf Basis der Dokumentation. Reflektion und fachliche Vertiefung. Soziale und persönliche Erfahrungen (Feedback). Lernfortschritt feststellen und neue Lernziele vereinbaren. Sicherung und Anwendung von Wissen in die zukünftige Praxis.

Zehnte Frage: Welche Widerstände können beim ADHS Teilnehmer und der Lerngruppe auftreten? Wie ist der Umgang? Lerngruppe sieht den ADHS-Teilnehmer mit Neid, Bevorzugung, einer besseren Betreuung, Vorteile und mit Insider-Wissen vom Dozenten. Wie ist der Umgang in dieser Situation mit der Gruppe? Integration, Transparenz, Aufklärung und beteiligen. ADHS Teilnehmer empfindet Blamage, Scham, Aggressivität, neigt zur Bagatellisierung und zeigt falschen Stolz. Wie ist der Umgang in dieser Situation mit dem Teilnehmer? Aufklärung, Empathie, Praxisbeispiele und Vertrauen schaffen.

 

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