Lernziele in der AEVO Prüfung leicht gemacht

Warum sind Lernziele in der Ausbildereignungsprüfung so wichtig? Dein Azubi braucht von dir eine klare Orientierung, damit er genau weiß was er machen soll. In diesem Beitrag wird erklärt, wie du ein Feinlernziel entwickelst. Damit bist du für deine AEVO Prüfung und dem AdA Schein gut vorbereitet.

Lernziele

Warum sind Lernziele in der Ausbildereignungsprüfung so wichtig?

Lernziele sind der Schlüssel zum Erfolg in der Ausbildereignungsprüfung und im Ausbildungsalltag. Sie helfen dir als Ausbilder, deinen Azubis klare Anweisungen zu geben, denn ohne diese Orientierung könnten Lernprozesse schnell ineffektiv werden. Außerdem sind sie ein zentraler Bestandteil der AEVO Prüfung sowie der Vorbereitung auf den AdA Schein.

Stell dir vor, du bringst deinem Azubi bei, wie man einen Zylinder aus Metall richtig misst. Warum ist das wichtig? Weil der Zylinder so präzise bearbeitet werden muss, dass er perfekt in ein Endprodukt wie eine Bohrmaschine passt. Ohne ein klares Lernziel wüsste dein Azubi nicht, welches Messgerät er nutzen soll und wie genau er vorgehen muss. Ein gut formuliertes Lernziel gibt Orientierung und ermöglicht eine zielgerichtete Kontrolle des Lernerfolgs.

In der praktischen Ausbildereignungsprüfung musst du deine Fähigkeit zur Formulierung operationalisierter Lernziele unter Beweis stellen. Du zeigst damit, dass du in der Lage bist, Lernprozesse gezielt zu planen und den Lernerfolg zu überprüfen.

AEVO Prüfung

 

Richt- und Groblernziele als Grundlage für die Lernzielformulierung

Im dualen Ausbildungssystem gibt es zu jedem Beruf eine staatlich anerkannte Ausbildungsordnung. Diese enthält einen Ausbildungsrahmenplan mit sachlicher und zeitlicher Gliederung, in dem Richtlernziele und Groblernziele definiert sind. Denn diese Ziele bilden die Grundlage für die Ausbildung, außerdem erleichtern sie die Planung der Ausbildungseinheiten.

Beispiel: In der Ausbildungsordnung für den Beruf „Personaldienstleistungskaufmann/-kauffrau“ findest du:

  • Richtlernziel: Personalsachbearbeitung
  • Groblernziel: Personalakten führen

Richtlernziel
Ein Richtlernziel ist oft zu allgemein, um konkrete Aufgaben abzuleiten. Das Groblernziel ist bereits spezifischer, aber immer noch nicht detailliert genug. Deshalb braucht es ein Feinlernziel, das klar überprüfbar ist.

 

Wie entsteht aus dem Groblernziel ein Feinlernziel?

Ein Feinlernziel beschreibt genau, was ein Azubi nach der Unterweisung wissen oder können soll. Außerdem macht es den Lernerfolg überprüfbar, indem es Verhaltensweisen und Ergebnisse präzise beschreibt.

Beispiel Feinlernziel:

  • Die Auszubildende soll innerhalb von 15 Minuten selbstständig und sachlich und fachlich richtig, eine Personalakte anlegen. Dabei müssen alle erforderlichen Unterlagen für die Führung des Arbeitsverhältnisses vorhanden sein.

Ein Feinlernziel erfüllt folgende Kriterien:

  • Es ist eindeutig und überprüfbar = “selbstständig”.
  • Es gibt einen klaren Anfangs- und Endzeitpunkt = “15 Minuten”.
  • Es beschreibt das gewünschte Endverhalten des Azubis = “sachlich und fachlich richtig”.

In der AEVO Prüfung wirst du zeigen müssen, dass du in der Lage bist, ein solches Lernziel zu formulieren. Das gilt auch für die Vorbereitung auf den AdA Schein.

 

So formulierst du ein Lernziel Schritt für Schritt

Erstens: Finde das Richtlernziel im Ausbildungsrahmenplan: (Verordnung über die Berufsausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann/zur Personaldienstleistungskauffrau vom 13. Februar 2008)

  • Beispiel: „Personalsachbearbeitung“ (§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.4)

Zweitens: Leite ein Groblernziel ab:

  • Beispiel: „Personalakten führen“ (§ 3 Abs. 2 Abschnitt A Nr. 2.4 a)

Drittens: Formuliere ein Feinlernziel mit präzisen Kriterien:

  • Beispiel: „Der Azubi soll innerhalb von 15 Minuten selbstständig und sachlich und fachlich richtig eine Personalakte anlegen.“

 

Weitere Beispiele für Feinlernziele

Kaufmännischer Bereich:

  • Richtlernziel: Industrielles Rechnungswesen
  • Groblernziel: Doppelte Buchführung beherrschen
  • Feinlernziel: Der Azubi soll innerhalb von 10 Minuten selbstständig und sachlich und fachlich richtig ein Bestandskonto eröffnen.

Technischer Bereich:

  • Richtlernziel: Schmelzschweißverfahren kennen
  • Groblernziel: Metallbauteile bearbeiten
  • Feinlernziel: Der Azubi soll innerhalb von 15 Minuten zwei Stahlbleche selbstständig und sachlich und fachlich richtig, zuschneiden und richten.

Diese Beispiele helfen dir, die Anforderungen der AEVO Prüfung und der Ausbildereignungsprüfung erfolgreich zu meistern.

AEVO Prüfung

 

Kognitiver, psychomotorischer und affektiver Lernbereich

Ein didaktisch kompetenter Ausbilder sollte die Inhalte nicht nur selbst verinnerlichen („Was“), sondern sie auch gut vermitteln können („Wie“). Deshalb ist es wichtig, dass Lernziele zu Beginn des Lernprozesses klar definiert werden. Dabei spielen die drei Lernbereiche – kognitiv, psychomotorisch und affektiv – eine entscheidende Rolle. Lernziele lassen sich in drei Bereiche unterteilen:

  • Kognitiv (Wissen): Der Azubi lernt Fachbegriffe.
  • Psychomotorisch (Fertigkeiten): Der Azubi übt Handlungen.
  • Affektiv (Einstellungen): Der Azubi entwickelt Einstellungen und Werte.

 

Video: Mit diesem Feinlernziel besteht jeder die AEVO Prüfung

 

 

 

FAQ: Lernziele in der Ausbildereignungsprüfung

Ob du Lernziele für die AEVO Prüfung, die praktische Ausbildereignungsprüfung oder deinen AdA Schein erstellen möchtest – die richtige Formulierung von Richt-, Grob- und Feinlernzielen ist der Schlüssel zu deinem Erfolg. Übe regelmäßig, nutze Beispiele aus deinem Ausbildungsalltag und überprüfe deine Lernziele auf Klarheit und Überprüfbarkeit.

1. Was sind Lernziele in der Ausbildereignungsprüfung?

Lernziele sind klar definierte Vorgaben, die beschreiben, was ein Auszubildender nach einer Unterweisung wissen, können oder verstehen soll. In der Ausbildereignungsprüfung helfen sie dem Ausbilder, den Lernerfolg zu planen und zu überprüfen. Es gibt drei Arten von Lernzielen:

  • Richtlernziele: Allgemein gehalten, z. B. „Personalsachbearbeitung“.
  • Groblernziele: Etwas spezifischer, z. B. „Personalakten führen“.
  • Feinlernziele: Sehr präzise und überprüfbar, z. B. „Innerhalb von 15 Minuten eine Personalakte selbstständig, sachlich und fachlich richtig anlegen.“

2. Wie formuliere ich ein gutes Feinlernziel?

Ein gutes Feinlernziel sollte folgende Kriterien erfüllen:

  • Es ist eindeutig und überprüfbar = “selbstständig”.
  • Es gibt einen klaren Anfangs- und Endzeitpunkt = “15 Minuten”.
  • Es beschreibt das gewünschte Endverhalten des Azubis = “sachlich und fachlich richtig”.

3. Wie bereite ich mich mit Lernzielen auf die AEVO Prüfung vor?

Die Formulierung und Anwendung von Lernzielen ist ein zentraler Bestandteil der AEVO Prüfung. So bereitest du dich optimal vor:

  • Wähle ein Richt- und Groblernziel aus der Ausbildungsordnung deines Berufes.
  • Erstelle daraus ein Feinlernziel, das klar, überprüfbar und praxisnah ist.
  • Übe, wie du dein Feinlernziel in der praktischen Prüfung und im Fachgespräch erklärst.

 

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AEVO Prüfung

Aktualisiert am 23.01.2025

 

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