Kritik einer Präsentation für PFK-ler

Nachdem die Präsentation für Personalfachkaufleute von einigen gesehen wurde, unter anderem auch von IHK-Prüfern, gab es sofort viele Fragen und es hagelte Kritik. Um welche Kritikpunkte handelte es sich hierbei und warum ist das so wichtig für die Vorbereitung auf das Fachgespräch?

Kritik Präsentation

Kritik nach der Präsentation? Um was geht es hier?

In dem vorigen Video habe ich an einem Praxisbeispiel gezeigt, wie ein Thema in der mündlichen IHK-Prüfung für Personalfachkaufleute präsentiert werden kann. Es ging um das Thema: Einführung eines Nachwuchsführungskräfteprogramms, um High Potentials an das Unternehmen zu binden.

Nachdem die Präsentation von einigen gesehen wurde, unter anderem auch von IHK-Prüfern, gab es sofort viele Fragen und es hagelte Kritik. Sollten Sie das Video mit der Präsentation noch nicht gesehen haben, dann schauen Sie sich das bitte an, damit Sie wissen, um was es bei der Kritik geht. Dazu habe ich Ihnen hier, den Link zum Video bereitgestellt.

 

Los geht’s mit der Kritik an meiner Präsentation

Übrigens, bei mir ist es so, wenn ich kritisiert werde, dann muss ich erst mal durchatmen. Obwohl es in den häufigsten Fällen sachlich gemeint ist, reagieren die meisten von uns erst mal emotional und nehmen es manchmal persönlich. Im ersten Moment denkt man dann:

„Kann ja gar nicht sein!“ – „Das liegt bestimmt hieran oder daran.“ – oder „Na wenn ihr meint…“

Als ich die kritischen Fragen zu meiner Präsentation gehört und gelesen habe, habe ich erst mal versucht Ruhe zu bewahren. Ich habe mir angesehen, worauf sich die Kritik bezieht. Im Fall meiner 10minütigen Präsentation habe ich sogar bewusst manche Fragen offengelassen. Ich dachte, so kann ich mir meine Argumente im nachfolgenden Fachgespräch schon vorher zurechtlegen und hab die Situation besser unter Kontrolle.

Und tatsächlich, zu 70 % kamen Fragen, die ich mir selbst bereits gestellt habe.

 

Kritikpunkt Nummer 1

36 % Fluktuationsquote. Bei 320 Mitarbeitern verlassen davon 105 Mitarbeiter pro Jahr das Unternehmen. Wie kann ihr vorgeschlagenes Programm helfen, diese hohe Gesamtfluktuation zu verringern?

Nun, genau diese Frage habe ich erwartet. Hier hat der Kritiker übersehen, dass sich die 36%ige Fluktuationsquote auf die High Potentials bezieht, die für eine dauerhafte Niederlassungsleitung infrage kämen. Schauen wir nochmal in die Präsentation. Das waren ja hier die MBA`s, Fachwirte, 24 stellvertretende Niederlassungsleiter und Kandidaten mit Projekterfahrung. Und das sind hochgerechnet 72 Mitarbeiter, von denen, innerhalb von zwei Jahren 36 %, also 26 Mitarbeiter, fluktuieren. Pro Jahr fluktuieren also 13 Mitarbeiter und das entspricht einer Fluktuationsquote von 4 % pro Jahr.

An diesem Kritikpunkt erkennt man, dass der Kritiker zunächst etwas in meiner Aussage getilgt hat, sich dann seine eigene Situation konstruiert hat, die mit dem Ursprung nichts mehr zu tun hat. Und dann die Kritik auf seine eigene Gedankenwelt aufbaut. Am Ende hat das nichts mehr mit der Realität zu tun. Recht hat der Kritiker aus seiner Sicht auf jeden Fall. Weil, wenn er bei seiner Kritik von 320 Mitarbeitern ausgeht, dann wären es tatsächlich 105 Mitarbeiter, die fluktuieren.

Eine wesentlich sinnvollere und folgerichtigere Frage des Kritikers wäre gewesen:
„Sie schreiben in ihrem Grobkonzept, dass eine leichte Abwanderung von High Potentials in den letzten zwei Jahren zu verzeichnen ist. In ihrer Präsentation gehen sie aber auf diesen Zweijahreszeitraum nicht näher ein. Gab es dafür einen Grund?“

Tja, bei dieser kritischen Frage hätten die Prüfer mich am Haken. Denn ich muss zugeben, dass ich diesen Fakt in meiner Präsentation nicht speziell angesprochen habe. Diese Kritik würde ich für völlig berechtigt halten und mich bei den Prüfern bedanken, dass sie mich darauf hinweisen. Sodass sich zukünftig darauf achte, mehr Klarheit in zukünftigen Präsentationen zu bringen.

Mit dieser Reaktion gebe ich den Kritiker recht und bin dankbar für den Hinweis, der mich weiterbringt.

 

 

Weitere Kritikpunkte

Es gab noch weitere Kritikpunkte, von denen ich die meisten im Vorfeld auf dem Schirm hatte. So zum Beispiel:

Kritikpunkt Nummer 2: Warum denken Sie in Ihrem Worst Case Szenario gleich an die Schließung von Niederlassungen? Gibt es da nicht andere Lösungen, außer ihrem Nachwuchsführungskräfteprogramm?

Kritikpunkt Nummer 3: Warum wollen Sie die zukünftigen Niederlassungsleiter durch internes Personal besetzen? Wo liegen dabei die Risiken?

Überrascht haben mich folgende Fragen:

Kritikpunkt Nummer 4: Wie ist Ihre Einschätzung der Fluktuation nach Einführung des Nachwuchsführungskräfteprogramms?

Kritikpunkt Nummer 5: In ihrer Kalkulation zu den Kosten geben Sie einen Stundensatz von 30 € je Arbeitsstunde an. Unserer Erfahrung nach liegen die Werte bei Führungskräften zwischen 50 und 75 € je Stunde. Wie kommt es zu dem großen Unterschied?

 

Wenn Sie wissen wollen…

…wie ich auf diese und andere Fragen im Fachgespräch der mündlichen Prüfung reagiert hätte, dann schauen Sie sich doch einfach das nächste Video an. Darin zeige ich, wie ich auf der Grundlage meiner Präsentation in dem folgenden Fachgespräch mit den IHK-Prüfern gut und sicher argumentiert habe.

 

BEST PRACTICE für deine mündliche IHK-Prüfung zum/r Personalfachkaufmann/frau.

 

 

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