Wie kann ich auf fiese Fragen der Prüfer antworten?

In diesem Video geht es um 3 kleine Taktiken, wie man geschickt auf die sogenannten „fiesen Fragen“ der Prüfer reagieren kann.

Fiese Fragen der Prüfer

Beispiele für fiese Fragen der Prüfer

Bianca: Mir hatte im Fachgespräch meiner AEVO Prüfung ein Prüfer mal die Frage gestellt: Haben Sie schon mal was von didaktischer Parallelität gehört?

Marcel: Das ist eine geschlossene Frage, die du nur mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten kannst, und außerdem hört sich das schon etwas wie ein Vorwurf an.

Silke: Wie hast du denn darauf reagiert?

Bianca: Ich hatte keine Ahnung, und zuckte nur mit den Schultern.

Andreas: Bei der „Didaktischen Parallelität“ geht es ja darum, dass ein Ausbilder bei der betrieblichen Ausbildungsplanung die zeitlichen und inhaltlichen Belange der Berufsschule beachtet. Das ist schon sehr spezielles Wissen und ich als Prüfer habe das noch nie gefragt.

 

Wie kann man auf solche Fragen geschickt reagieren?

Marcel: Die Frage ist doch, wie kann man auf solche Fragen geschickt reagieren?

Silke: Ja, genau. Das würde mich auch mal interessieren. Gibt es da eine Taktik?

Andreas: Zunächst sollte man in solchen Situationen eine sogenannte Notfall-Antwort parat haben.

Bianca: Notfallantwort? Was ist damit gemeint?

Andreas: Naja, eine Notfallantwort ist immer dann sinnvoll, wenn du zum Beispiel die Frage nicht direkt beantworten kannst.

Bianca: Klingt logisch. Und wie ist so eine Notfallantwort aufgebaut?

 

Zunächst gibt es drei einfache Taktiken

Andreas: Zunächst gibt es drei einfache Taktiken,

Erstens: Etwas Zeit gewinnen und die Frage analysieren! Sobald du merkst, dass die Frage zum Problem wird, solltest du etwas Zeit gewinnen.

Marcel: Und, wie gewinne ich Zeit?

Andreas: Du könntest ein interessiertes, nachdenkliches Gesicht machen, während die Frage gestellt wird und lehnst dich etwas zurück. Vielleicht hast du auch eine kleine Flasche Wasser und du trinkst einen Schluck. Und schon hast du ein paar Sekunden Zeit.

Silke: Und, wie nutze ich diese Zeit? Vor allem, wenn man gerade keine Ahnung hat, wie man diese Frage beantworten soll.

Andreas: Du musst jetzt herausfinden, ob du absolut keine Ahnung hast oder ob du nur etwas Luft brauchst, um auf die Lösung zu kommen.

Silke: Und, wenn ich jetzt absolut keine Ahnung habe?

 

Dann kommen wir zur zweiten Taktik

Andreas: Dann kommen wir zur zweiten Taktik. Du stellst eine Gegenfrage und bittest um Präzisierung.

Bianca: Kannst du hier mal ein Beispiel geben?

Andreas: Wenn zum Beispiel ein Prüfer fragt, ob man aus ökonomischer Sicht Mindestlöhne einführen sollte. Dann kann man, ohne die Antwort zu kennen, erst einmal zwei Gegenfragen stellen.

Bianca: Und welche?

Andreas: Zum Beispiel: Geht es um einen spezifischen Mindestlohn oder Mindestlöhne im Allgemeinen?

Marcel: Stimmt, denn es gibt ja mehrere Perspektiven auf dieses Problem. Und der Prüfer muss mir dann sagen, aus welcher Perspektive ich denn argumentieren soll.

Silke: In „Gegenfragen stellen“ bin ich leider nicht so gut. Gibt es da einen Trick?

Andreas: Du solltest auf jeden Fall offene Gegenfragen stellen. Das sind Fragen, die mit einem „W“ beginnen. Voraussetzung ist natürlich, dass du die Frage des Prüfers verstanden hast.

Bianca: Und was ist das Ziel von Gegenfragen in solchen Situationen?

Andreas: Zum einen geht es darum, etwas Zeit zum Nachdenken zu gewinnen und zum anderen, weitere Informationen aus dem Prüfer herauszubekommen.

 

Ich würde aber mit Gegenfragen sparsam umgehen.

Marcel: Ich würde aber mit Gegenfragen sparsam umgehen.

Silke: Warum das denn? Wenn es doch eine gute Taktik ist.

Marcel: Ich kann mir vorstellen, dass Prüfer den Trick mit der Gegenfrage kennen. Und vielleicht sogar eine Gegentaktik haben.

Andreas: Ja, das stimmt. Prüflinge, die zu viele Gegenfragen stellen, machen zu viele Fässer auf. Das bedeutet, sie geben den Prüfern eine Steilvorlage für neue Themen.

Silke: Also, dann ist die Taktik mit den Gegenfragen ja gar nicht so sinnvoll?

Bianca: Das würde ich nicht sagen. Denn, wenn ich mal wirklich was nicht weiß, kann ich ja auf diese Taktik zurückgreifen.

Andreas: Genauso würde das auch sehen.

 

Es gibt auch noch eine dritte Taktik

Silke: Ja, stimmt. Da bin ich jetzt neugierig.

Andreas: Bei der dritten Taktik geht es darum, die Frage zu umschiffen und anderes Wissen zu zeigen.

Marcel: Wie soll das denn funktionieren?

Andreas: Indem man zum Beispiel über den allgemeinen Zusammenhang oder allgemeine Voraussetzungen spricht.

Bianca: Aber, redet man da nicht um den heißen Brei herum.

Andreas: Ja, das tut man. Und gleichzeitig gewinnt man Zeit, um an der eigentlichen Antwort zu arbeiten.

Silke: Naja, wenn man sowieso auf dem Schlauch steht, ist das doch eine gute Taktik. Man steckt den Rahmen neu ab und leitet ein neues Thema ein, in dem man sich auskennt.

Bianca: Ja, stimmt auch wieder. Können wir noch mal die drei Taktiken zusammenfassen, wie man auf fiese Fragen der Prüfer antworten kann?

Andreas: Ja klar.

  1. Mit einer unterbrechenden Gestik oder Mimik Zeit gewinnen, um die Frage zu analysieren und festzustellen, ob man gar keine Ahnung hat oder etwas weiß.
  2. Indem man eine offene Gegenfrage stellt, um die Thematik etwas genauer zu präzisieren, Zeit zum Nachdenken gewinnt und weitere Informationen aus dem Prüfer herausbekommt. Und
  3. Die Frage des Prüfers umschiffen, indem man in dem Zusammenhang der eigentlichen Thematik ein neues Thema aufwirft, in dem man sich besser auskennt.

Marcel: Ja, das sind schon mal drei gute Möglichkeiten, falls ich mal eine unangenehme oder fiese Frage in einer Prüfung bekommen sollte.

 

Video: Wie kann ich auf fiese Fragen der Prüfer antworten?

 

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