Wie gestalte ich einen Zufriedenheits-Feedbackbogen richtig?

Hallo an alle Berufs- und Weiterbildungspädagogen. Im Themenfeld: „Qualitätssicherung in der Ausbildung“ gehen wir heute der Frage auf den Grund: Wie gestalte ich einen Zufriedenheits-Feedback-Bogen richtig?

Zufriedenheits-Feedbackbogen

Wie gestalte ich einen Zufriedenheits-Feedbackbogen richtig?

Marcel: Wenn ich an die Feedbackbögen meiner letzten Weiterbildungsmaßnahme denke, dann bezog sich die Bewertung fast ausschließlich auf die Leistung unserer Dozenten.

Katharina: Ich hatte auch mal an einer Weiterbildung teilgenommen, und es gab auch Teilnehmer, die unserem Dozenten damit gedroht hatten, ihm eine schlechte Bewertung in dem Feedbackbogen zu geben, falls sie beim Abschlusstest eine schlechte Note schreiben.

Silke: Na, das hatte nicht wirklich etwas mit Feedback zu tun. Auf welche Kriterien kommt es denn bei einem Zufriedenheitsfeedbackbogen an?

 

Welche Kriterien sind zu beachten?

Andreas: Es gibt folgende vier Kriterien, auf die man achten sollte:

  1. die Beurteilungskriterien
  2. die Bewertung bzw. die Gewichtung
  3. Raum für Teilnehmer-Reaktionen und
  4. Zeitpunkt und Sicherstellung der Anonymität

Marcel: Aber ist es denn sinnvoll bei den Beurteilungskriterien, sich ausschließlich auf die Leistung eines Dozenten oder Trainers zu konzentrieren?

Andreas: Der Dozent oder der Trainer spielt bei einer Qualifizierungsmaßnahme auf jeden Fall eine wichtige Rolle. Weil er ja auf der einen Seite der Träger der zu vermittelnden Themen ist, also der Fachexperte auf seinem Gebiet. Und weil er auf der anderen Seite dafür sorgen muss, dass das Thema bei jedem einzelnen Teilnehmer und auch der Gruppe ankommt.

Katharina: Hast du einen Zufriedenheit-Feedbackbogen, den du uns mal zeigen kannst?

 

Wie ist ein Zufriedenheits-Feedbackbogen aufgebaut?

Andreas: Ja, klar. Ich zeige euch mal einen Feedbackbogen Schritt für Schritt.

Erster Block – Grundlegende Informationen

Starten tut alles mit grundlegenden Informationen. Wie zum Beispiel eine kleine Einleitung, wozu der Feedbackbogen dient. Dann kommen der Veranstalter, das Thema, der eingesetzte Dozent und der Zeitraum der Qualifizierungsmaßnahme.

Zweiter Block – Gesamteindruck

Im nächsten Block geht es um den Gesamteindruck und hier sehen wir auch gleich die Bewertungsmatrix von zufrieden und unzufrieden. Und dass man hier seine eigenen persönlichen Erfahrungen bewertet.

Dritter Block – Praktischer Nutzen

Dann geht es weiter mit dem praktischen Nutzen. Auch hier wieder persönliche Erfahrungen, aber mit unterschiedlichen Bewertungskriterien. Zum Beispiel nützlich oder nicht nützlich. Oder anwendbar oder nicht anwendbar.

Silke: Das finde ich sehr gut, weil es zum einen nicht darum geht, ausschließlich den Dozenten in den Mittelpunkt zu stellen. Sondern bereits eine individuelle Evaluation stattfindet.

Marcel: Gut finde ich auch die unterschiedlichen Bewertungspunkte. Bei vielen Feedbackbögen steht häufig gut oder nicht so gut. Hier aber geht es nicht um gut oder nicht gut, sondern um die Anwendung im Alltag.

Vierter Block – Seminardurchführung

Andreas: Im nächsten Block geht es um die Seminardurchführung. Bei den Methoden, Medien und der Strukturierung ist in den meisten Fällen der Dozent verantwortlich. Allerdings muss man bei den Medien dazu sagen, wenn der Veranstalter in den Räumlichkeiten wenig Medien anbietet, geht das nicht zulasten des Dozenten. Das gleiche gilt häufig für die Seminarunterlagen. Kommen diese vom Dozenten oder vom Veranstalter.

Katharina: Mir fällt auf, dass es für den Teilnehmer vom Prinzip her auch völlig irrelevant ist, wer dafür zuständig ist. Was ist denn der nächste Block?

Fünfter Block – Arbeitsatmosphäre

Andreas: Das ist die Arbeitsatmosphäre im Seminar. Die hängt auf jeden Fall von allen Beteiligten ab. Also vom Dozenten und von allen Teilnehmern. Wenn sich zum Beispiel Teilnehmer untereinander nicht verstehen oder eine persönliche Abneigung gegeneinander haben, dann ist die Gruppenatmosphäre auch nicht besonders stimmig.

Silke: Den Satz: „Ich habe mich aktiv engagiert und beteiligt.“ finde ich prima. Denn das zeigt auch auf, ob die Teilnehmer eher eine Konsumentenhaltung an den Tag legen, oder bereit sind sich zu beteiligen.

Sechster Block – Dozenten

Andreas: Und jetzt kommen wir endlich direkt zum Dozenten im Seminar. Also, geht der Dozent auf die Fragen der Teilnehmer ein, zeigte er eine hohe soziale Kompetenz und wirkte auch gleichzeitig Fachkompetent.

Marcel: Naja, die Bewertung der Fachkompetenz ist ja aus Sicht eines Teilnehmers, der sich in dem Fachgebiet noch nicht so gut auskennt, sehr schwierig.

Katharina: Das sehe ich auch so. Ich meine, dass das mit der Fachkompetenz eher eine subjektive Wirkung ist. Der eine wirkt Fachkompetent, wenn er sofort alle Fachfragen selbstsicher beantworten kann. Und der andere wirkt Fachkompetent, durch eine charismatische Ausstrahlung.

Silke: Ja, schwierig zu beurteilen. Aber kommen denn noch mehr Bewertungskriterien?

Siebter Block – Rahmenbedingungen

Andreas: Im nächsten Block geht es um die Rahmenbedingungen. Dabei geht es um die Seminarorganisation des Veranstalters, die Ausstattung der Räumlichkeiten und auch die Versorgung mit zum Beispiel Kaffee, Snacks und anderen Getränken.

Katharina: Ja, auch das ist mir bei einem Seminar wichtig. Ich finde das trägt auch sehr zum Wohlbefinden und zu einer guten Atmosphäre bei.

Achter Block – Bemerkungen und Anregungen

Andreas: Im aller letzten Block geht es dann um ein offenes Feld, wo es noch mal um Bemerkungen oder Anregungen geht. Diese sind in der Regel sehr wertvoll, weil es viele Teilnehmer in Seminaren gibt, die gerne von negativem oder aber auch von positivem Berichten.

Marcel: Insgesamt gefällt mir dieser Zufriedenheits-Feedbackbogen. Aber, was passiert eigentlich mit den ganzen Informationen aus diesen Bögen.

 

Was geschieht mit den Infos aus Zufriedenheits-Feedbackbögen?

Andreas: Das kommt immer auf das jeweilige Qualitätsmanagement des Veranstalters an. Bei manchen Veranstaltern wird eine Auswertung der Qualifizierungsmaßnahme mit allen Beteiligten vorgenommen. Einfach, um festzustellen, was gut gelaufen ist, und was man beim nächsten Mal optimieren möchte.

Silke: Ich kenne aber auch sehr viele Bildungsinstitute, die ihre Feedbackbögen einfach nur abheften, weil das QM-Handbuch es verlangt. Ausgewertet wird da nix.

Katharina: Mir hat mal ein Dozent davon berichtet, dass, wenn er gut in den Feedbackbögen bewertet wird, man ihn weiter beauftragt. Das hat dazu geführt, dass an dem letzten Kurstag, wenn es darum ging die Feedbackbögen auszufüllen, der Dozent Schokolade mitgebracht hat. Die Teilnehmer waren guter Stimmung und haben ihn besser bewertet.

 

Werden Seminar-Teilnehmer ebenfalls bewertet?

Andreas: Das ist ja schon eine starke Abhängigkeit des Dozenten von den Teilnehmern. Wenn ich als IHK-Dozent unterwegs bin, gibt es auch einen Feedbackbogen für den Dozenten.

Marcel: Und, dann werden die Teilnehmer bewertet?

Andreas: Ja, so ungefähr. Also eher die gesamte Gruppe. Wie zum Beispiel das fachliche Niveau ist. Wie hoch die Mitmachmentalität ist und wie man die Seminaratmosphäre und auch die Räumlichkeiten einschätzt.

Silke: Na das hört sich doch gut an, wenn jeder jeden bewertet. Auf jeden Fall haben wir heute gesehen, wie ein sinnvoller Zufriedenheits-Feedbackbogen gestaltet werden kann.

 

Video: Wie gestalte ich einen Zufriedenheits-Feedback-Bogen richtig?

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