Ausbildungsplatzbewerber – Hää?
Silke: Beim letzten Mal hatten wir doch besprochen, wie man den Ausbildungsbedarf herausfindet.
Marcel: Du meinst, dass wir konkret den quantitativen Ausbildungsbedarf berechnet haben?
Silke: Genau, und zum Thema Marketing sind wir eingestiegen mit den aktuellen Trends am Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Marcel: Ja, genau. Und dabei ging es doch auch um die Zielgruppe: Schüler und Jugendliche. Also, ich meine wir hatten ja auch über das sogenannte Schulmarketing und das Vereinsmarketing gesprochen.
Andreas: Und daran möchte ich heute kurz anknüpfen. Heute geht es darum, wie man seine Zielgruppen für einen Ausbildungsplatz näher kennen lernen kann.
Silke: Aber wir machen doch Schulmarketing und Vereinsmarketing, weil die Jugendlichen und die potenziellen Azubis sich dort aufhalten.
Sind potenzielle Ausbildungsplatzbewerber häufig online?
Andreas: Ja, dort halten sich die Jugendlichen und potenziellen Azubis körperlich auf. Nun wissen wir ja von der Generation Z, dass das auf jeden Fall Digital natives sind.
Marcel: Ja, das stimmt. Sie sind also häufig online und Surfen im Netz.
Silke: Aber, wo genau sind sie dann online? Sind denn Jugendliche den ganzen Tag auf Facebook? Oder chatten sie wirklich immer über WhatsApp?
Andreas: Das sind gute Fragen. Deshalb müssen Personaler die Gewohnheiten ihrer Zielgruppe hinterfragen. Denn, Jugendliche sind keine eindimensionalen Wesen, welche alle nach dem gleichen Muster funktionieren.
Wie lernt man denn Jugendliche auf dem Online-Weg kennen?
Marcel: Aber wie lernt man denn die Zielgruppe Jugendliche auf dem Online-Weg kennen?
Andreas: Eine einfache Möglichkeit ist die Analyse des aktuellen Bestands an Azubis im Unternehmen. Was es braucht, ist ein Umfragesystem. Ziel ist es, dass die Azubis aller Lehrjahre verschiedene Fragen beantworten.
Silke: Welche Fragen könnten das sein?
Andreas: Zum Beispiel: wie bist du auf uns aufmerksam geworden? Welchen Einfluss hatten deine Freunde oder Eltern? Haben Lehrer aus deiner Schule direkt auf uns verwiesen? Oder hast du einfach im Internet recherchiert, was für ein Unternehmen wir sind? Wenn ja, welche Eindrücke konntest du sammeln und wo? Waren wir ein Wunscharbeitgeber oder eine von vielen Bewerbungen?
Marcel: Ja, das hört sich sehr gut an. Da kriegt man auf jeden Fall eine ganze Menge Information über seine Zielgruppe.
Silke: Dann könnte man doch auch direkt die eingehenden Bewerbungen erst einmal analysieren, um bestimmte Wordings oder Interessen der Bewerber herauszubekommen?
Man könnte noch mehr machen im aktuellen Bewerbungsprozess
Marcel: Was denn zum Beispiel?
Andreas: So könnte man Marketingkanäle tracken.
Silke: Was bedeutet das denn?
Andreas: Zum Beispiel über Google Analytics, Zählpixel oder Trackingscodes. So weiß man am Ende, wie viele User auf der eigenen Karriereseite waren und welche Bereiche sie angeklickt haben.
Marcel: Ist denn sowas erlaubt?
Andreas: Man muss natürlich die Datenschutzbedingungen einhalten, weswegen ja viele User auf Webseiten bestimmte Cookies oder andere Dinge akzeptieren.
Gibt‘s da noch andere Wege?
Andreas: Ja, bei dem eigenen Bewerbungsportal auf der Firmen-Webseite kann man als Pflichtfeld bei Bewerbungen Fragen hinterlegen.
Marcel: Das ist eine gute Idee, so könnte man zum Beispiel fragen: Woher hast du von unseren Ausbildungsangeboten erfahren?
Andreas: Im Social Media Recruiting kann man auch eine eigene Landingpage einrichten, um die Conversion genau messen zu können.
Silke: Was ist denn mit Conversion gemeint?
Andreas: Wenn wir zum Beispiel eine Landingpage für Bewerbungen haben. Und stellen wir uns mal vor, dass innerhalb eines Tages diese Webseite von 500 Usern aufgerufen wird. Nun haben wir nicht gleich 500 Bewerbungen. Sondern von diesen 500 Usern bewerben sich beispielsweise 5. Das meint die Conversion.
Silke: Ah, verstehe.
Ist denn nicht die beste Möglichkeit der direkte Dialog?
Marcel: Aber ist denn nicht die beste Möglichkeit seine Zielgruppe näher kennen zu lernen, der direkte Dialog.
Andreas: Ja, da lernt man Live und unverblümt die Jugendlichen hautnah kennen.
Silke: Und welche Maßnahmen aus dem Ausbildungsmarketing kämen hier infrage?
Andreas: Da sind wir dann, zum Beispiel, bei Schulveranstaltungen, Sportfesten, Schulen, Messen, Tage der offenen Tür, Bewerbungstraining, spezielle Bildungstage vor Ort oder in den Gemeinden.
Marcel: Ja, und wenn man sich mit den Jugendlichen unterhält, kann man natürlich auch die Interessenslagen, Wünsche, Ängste und Bedürfnisse in Erfahrung bringen.
Silke: Cool, jetzt haben wir mal in kurzer und knapper Zeit schnell auf den Punkt gebracht, wie man mit der Zielgruppe „Ausbildungsplatzbewerber“ in Kontakt kommen und sie näher kennen lernen kann. Ist aber wie immer ein ganzes Stück Arbeit.
Video: Wie lerne ich meine Zielgruppe „Ausbildungsplatzbewerber“ kennen?
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