Wie komme ich in 9 Schritten zur Verbundausbildung?

Hallo an alle Berufs- und Weiterbildungspädagogen. Im Themenfeld: „Verbundausbildung“ gehen wir heute der Frage auf den Grund: Wie komme ich in 9 Schritten zur Verbundausbildung?

9 Schritten Verbundausbildung

Wie komme ich in 9 Schritten zur Verbundausbildung?

Katharina: Zum Thema „Verbundausbildung“ haben wir bereits die sechs Planungsschritte für eine geschäftsprozessorientierte Ausbildung und die vier Arten der Verbundausbildung besprochen.

Silke: Wie war das nochmal mit den vier Arten der Verbundausbildung?

Marcel: Das waren:

  1. Die Auftragsausbildung
  2. Der Leitbetrieb mit Partnern
  3. Ein Ausbildungskonsortium und
  4. Ein Ausbildungsverein

Katharina: Ja, ich kann mich erinnern. Und worum geht es heute bei den neun Schritten der Verbundausbildung?

Andreas: In den schriftlichen Prüfungsfragen taucht manchmal die Aufgabenstellung auf, dass man Schritt für Schritt erläutern soll, wie ein Ausbildungsverbund strategisch aufgebaut werden soll.

Katharina: Ah, verstehe. Neun Schritte, sind aber eine ganze Menge.

Andreas: Naja. Ich kenne eigentlich zwölf Schritte. Aber ich habe das Ganze mal auf neun Schritte zusammengefasst.

Silke: Na, dann zeig uns doch erst mal die neun Schritte, damit wir wissen um was es geht.

 

Schritt Eins: Bedarfsermittlung

Andreas: Im ersten Schritt geht es um die Bedarfsermittlung, also: Wie viele Azubis brauche ich? Und was kostet mich als Unternehmen die Ausbildung? Und vor allem muss der Ausbildungsrahmenplan des entsprechenden Berufes überprüft werden, damit klar ist, welche Inhalte extern vermittelt werden sollen.

Marcel: Na, das ist ja ein gewaltiger erster Schritt, denn es muss ja geprüft werden, welche Ausbildungsabschnitte im Unternehmen selbst durchgeführt werden können, an ein anderes Unternehmen abgegeben werden müssen bzw. für ein anderes Partnerunternehmen übernommen werden können.

Katharina: Wenn es auch darum geht, dass man selbst als Unternehmen für Andere ausbildet, dann ist das ja ein Nehmen und Geben.

 

Schritt Zwei: Ausbildungsangebot für potenzielle Kooperationspartner

Andreas: Ja, das ist möglich. Im zweiten Schritt wird das eigene Ausbildungsangebot für potenzielle Kooperationspartner aufgelistet.

Silke: Stellt sich hier nicht die Frage: Welche Unternehmen sind in der Lage die fehlenden Ausbildungsabschnitte zu übernehmen?

Marcel: Dabei sollte sich die Unternehmensauswahl nicht nur auf die gleiche Branche beschränken. In einigen Berufen, z. B. im kaufmännischen Bereich ist es durchaus möglich, Unternehmen anderer Branchen zu befragen.

 

Schritt Drei: Profil des Kooperationspartners erstellen

Andreas: Ja, das klingt gut. Im dritten Schritt sollte der Verantwortliche für die Verbundausbildung ein Profil des gewünschten Kooperationspartners erstellen.

Silke: Das meint bestimmt, die Lage des Unternehmens, die Branche, die Größe und so weiter.

 

Schritt Vier: Konkrete Suche

Andreas: Ja genau. Im vierten Schritt geht es um die konkrete Suche und die Auswahl der gewünschten Kooperationspartner.

Katharina: Ich würde hier persönliche Kontakte oder Informationen der IHKs nutzen. Und außerdem mit Zulieferern bzw. Kunden über das Vorhaben Verbundausbildung zu sprechen.

 

Schritt Fünf: Koordinator benennen

Andreas: Auch das ist eine gute Vorgehensweise. Im fünften Schritt sollte man einen hauptverantwortlichen Koordinator im Unternehmen benennen.

Marcel: Warum das denn?

Andreas: Na, weil es für Außenstehende besser ist, wenn man einen Ansprechpartner vor sich hat, der sich zum einen gut auskennt, dann noch serviceorientiert handelt und am Ende auch der richtige Verhandlungspartner ist.

Marcel: Ok, verstehe. Und welche Aufgaben hat der hauptverantwortliche Kooperationspartner noch?

 

Schritt Sechs: Ausbildungsgesuche und Ausbildungsangebote gegenüberstellen

Andreas: Das passt zum sechsten Schritt. Denn hier müssen die Ausbildungsgesuche und -angebote gegenübergestellt werden.

Katharina: Da sind wir dann wieder beim Prinzip: Geben und Nehmen.

Silke: Und das ist gut für B2B-Geschäfte jeder Art. Denn so lassen sich vielleicht noch andere Kooperationen entdecken.

 

Schritt Sieben: Einsatzmöglichkeiten der Azubis prüfen

Andreas: Im Schritt Sieben geht es dann um die Einsatzmöglichkeiten der Azubis im Ausbildungsbetrieb und bei den Kooperationspartnern.

Marcel: Das ist ja vom Prinzip her, wie bei der geschäftsprozessorientierten Ausbildung, wo wir am Anfang erst einmal die Geschäftsprozesse definieren mussten, um eventuelle Über- oder Unterdeckungen zu ermitteln.

Katharina: Ja, und bei der Auswahl der Kooperationspartner nehme ich dann die, die meinen Ausbildungsbedarf am besten decken können.

 

Schritt Acht: Kooperationsvertrag, Azubi-Suche und Feinplanung

Andreas: Genau. Wenn die Einsatzmöglichkeiten der Azubis soweit klar sind, geht es im achten Schritt um den Kooperationsvertrag, die Suche nach einem Azubi und die Feinplanung von Zeit und Ort der extern zu vermittelnden Ausbildungsinhalte.

Silke: Braucht es dann nicht bereits den Ausbildungsplan?

Marcel: Macht es nicht Sinn den Ausbildungsplan zu erstellen, wenn das Unternehmen einen Azubi eingestellt hat?

Katharina: Ja, genau. Denn es muss ja erst einmal ein passender Azubi gefunden werden. Hier kommen das Ausbildungsmarketing und das Recruiting ins Spiel.

Silke: OK, dann geht es im Schritt acht um den Kooperationsvertrag, das Finden von Azubis und die Feinplanung. Das ist aber ein gewaltiger Schritt.

Andreas: Ich hatte ja eingangs von 12 Schritten gesprochen. Da habe ich einige sinnvolle Schritte zusammengefasst.

 

Schritt Neun: Erstellung des Ausbildungsvertrages mit dem Azubi

Katharina: Um was geht es denn jetzt im neunten und letzten Schritt?

Andreas: Um den Ausbildungsvertrag mit dem Azubi und die Eintragung der externen Ausbildungsinhalte, Zeitintervalle und Lernorte.

Marcel: Ich kann mich erinnern. Im Ausbildungsvertrag gibt es extra Felder, um Kooperationspartner bei einer Verbundausbildung einzutragen.

Silke: Und auch ein Feld, wo es um die Ausbildung außerhalb der eigentlichen Ausbildungsstätte geht.

Katharina: Wichtig beim Kooperationsvertrag ist auch, dass der Azubi nur mit einem Ausbildungsbetrieb den Vertrag abschließt. Denn wir hatten ja bereits geklärt, dass es nur ein Lehrherr geben darf.

 

Zusammenfassung

Andreas: Gut aufgepasst. Traut sich jemand von euch zu die neun Schritte zur Verbundausbildung zusammenzufassen?

Marcel: Ich probier’s mal.

  1. Bedarfsermittlung und Überprüfung des Ausbildungsrahmenplans
  2. Das eigene Ausbildungsangebot für potenzielle Kooperationspartner auflisten
  3. Ein Profil des gewünschten Kooperationspartners erstellen
  4. Konkrete Suche und Auswahl der gewünschten Kooperationspartner
  5. Einen hauptverantwortlichen Koordinator im Unternehmen benennen
  6. Ausbildungsgesuche und -angebote gegenüberstellen
  7. Einsatzmöglichkeiten der Azubis im Ausbildungsbetrieb und bei den Kooperationspartnern festlegen
  8. Kooperationsvertrag, Azubisuche und Feinplanung, und
  9. Erstellung des Ausbildungsvertrages mit dem Azubi

Katharina: Jetzt fängt ja die Verbundausbildung für alle Beteiligten erst richtig an.

Silke: Ja, genau, da sollte man auch noch an die Begleitung der Azubis und die Sicherstellung der Zwischen- und Abschlussprüfung denken.

Andreas: Völlig korrekt und gut mitgedacht. Und eigentlich geht es nach der Verbundausbildung noch weiter, indem man den Azubi in den Arbeitsmarkt als Fachkraft integriert.

Marcel: Und warum nehmen wir diese Punkte nicht gleich mit auf?

Andreas: Weil es heute um die Frage ging: Wie komme ich in 9 Schritten zur Verbundausbildung?

Katharina: Ja, stimmt. Das haben wir auf jeden Fall beantwortet.

 

Video: Wie komme ich in 9 Schritten zur Verbundausbildung?

 

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