Wie ermittle ich einen Personalentwicklungsbedarf?

Hallo an alle Personalfachkaufleute. Aus dem Handlungsfeld 4 gehen wir heute der Frage auf den Grund: Wie ermittle ich einen Personalentwicklungsbedarf?

Personalentwicklungsbedarf

Wie ermittle ich einen Personalentwicklungsbedarf?

Andreas: Ich starte gleich mal mit einem Beispiel zum Thema: Personalentwicklungsbedarf.

Unternehmen A stellt fest, dass immer mehr interne Vorhaben als Projekte abgewickelt werden. Von Kunden (oder Lieferanten) mehren sich Anfragen, ob nicht Mitarbeiter in deren Projekten mitarbeiten oder evtl. sogar Teilprojekte (mit-)leiten können.

Eilig wird nun ein Programm aufgelegt, um die in Frage kommenden Mitarbeiter in Grundlagen des Projektmanagements zu qualifizieren. Schnell zeigt sich jedoch dabei, dass für die internen Vorhaben, nun auch offiziell als „Projekte“ bezeichnet, die Basisqualifikation nicht ausreicht.

So entschließt man sich, die Gruppe zu teilen. Während Gruppe 1 die Basisqualifikation erhält, werden die Teilnehmer der Gruppe 2 zu Projektleitern qualifiziert. Dazu werden entsprechende Qualifizierungsprogramme aufgelegt und durchgeführt.

Trotzdem mehren sich die Klagen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Die gewünschten Erfolge bleiben aus, Kunden und Lieferanten sind mit der Zusammenarbeit und den Ergebnissen unzufrieden.

Was ist in diesem Beispiel schiefgelaufen?

 

Was lief in dem Beispiel schief?

Silke: Naja, die Verantwortlichen haben gehandelt, ohne die Situation und die künftigen Anforderungen der Mitarbeiter ausreichend tief und genau zu analysieren.

Marcel: Um schnell eine Lösung zu erhalten, wurde einfach gehandelt. Dabei vergaß man auch, die Organisation selbst auf die verstärkte Projektarbeit vorzubereiten.

Katharina: Die Folgen waren: Fehlende Motivation, Frustration und Unvermögen statt kompetenter und motivierter Mitarbeiter.

 

Wie hätte die Personalentwicklung optimaler laufen können?

Andreas: Und wie hätte es optimaler laufen können?

Silke: Diese Entwicklung hätte mit einer Bildungsbedarfsanalyse vermieden werden können. Die Bildungsbedarfsanalyse hätte gezielt den exakten Bildungs- bzw. Personalentwicklungsbedarf der beiden Gruppen, Projektmitarbeiter und Projektleiter ermittelt.

Marcel: Dazu hätte man die künftigen Anforderungen an die Projektmitarbeiter und -leiter mittels einer Anforderungsanalyse ermitteln sollen. Die Ergebnisse der Anforderungsanalyse hätten dann mit den vorhandenen Qualifikationen der einzelnen Mitarbeiter verglichen werden sollen. Daraus entstehen dann Leistungsprofile.

Katharina: Ja und diese Leistungsprofile, also die Ist-Qualifikationen müsste man dann mit den Soll-Qualifikationen, also die Anforderungsprofile vergleichen. Und aus den Abweichungen ergibt sich dann punktgenau der Personalentwicklungsbedarf.

Andreas: Und der Personalentwicklungsbedarf der Projektmitarbeiter und Projektleiter kann sehr unterschiedlich ausfallen. Die einen brauchen Kenntnisse und Erfahrungen mit Projektmanagement-Tools und die anderen vielleicht eine Vorgehensweise, wie man am besten mit Konflikten innerhalb des Projektteams umgehen kann.

Silke: Vom Prinzip her haben wir ja anhand dieses Beispiels schon die Vorgehensweise erarbeitet, wie man einen Personalentwicklungsbedarf ermittelt.

 

Zusammenfassung

Andreas: Also fassen wir mal zusammen. Den Personalentwicklungsbedarf ermittelt man, indem man als erstes Anforderungskriterien und ein Anforderungsprofil der jeweiligen Stelle als sogenanntes Soll-Profil erstellt.

Katharina: Ja, und in diesem Anforderungsprofil geht es um die Aufgabenbeschreibung, formelle Anforderungen, Fach-Methoden-Personelle-Soziale Kompetenzen, Erläuterung der Kriterien und die Festlegung der Gewichtung.

Andreas: Als zweites erstellt man die Fähigkeits- Eignungs- oder Leistungsprofile der Mitarbeiter, als sogenannte Ist-Profile.

Marcel: Und die Informationen für die Ist-Profile erhält man aus der Potenzialanalyse, der Personalakte und Ergebnisse aus Mitarbeitergesprächen zu den Interessen und der Motivation der Mitarbeiter.

Andreas: Und im dritten Schritt vergleicht man zwischen dem Soll- und Ist-Profil, bzw. zwischen dem Anforderungs- und dem Fähigkeitsprofil.

Silke: Ja, und das ergibt dann den Personalentwicklungsbedarf oder anders gesagt, den Bildungs- oder Qualifizierungsbedarf.

 

Video: Wie ermittle ich einen Personalentwicklungsbedarf?

 

BEST PRACTICE für deine mündliche IHK-Prüfung zum/r Personalfachkaufmann/frau.

 

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