Wer ist eigentlich Vilfredo Pareto?
Silke: Pareto? Wer ist das eigentlich?
Andreas: Vilfredo Pareto, Nationalökonom und Soziologe beschäftigte sich 1897 mit der Verteilung von Reichtum und Einkommen im England des 19. Jahrhunderts.
Katharina: Ja, und was ist dabei rausgekommen?
Andreas: Pareto beobachtete ein wiederkehrendes mathematisches Verhältnis. Wenn 20% der Bevölkerung 80% des Reichtums besaßen, dann ließ sich zuverlässig voraussagen, dass 10% der Bevölkerung 65% des Reichtums und 5% der Bevölkerung 50% des Reichtums auf sich vereinigten.
Was verbirgt sich hinter der 20/80 Regel?
Marcel: Hört sich ja sehr theoretisch an. Kannst du da mal ein praktisches Beispiel aus unserer Zeit machen.
Andreas: Zum Beispiel 20% der Produkte sind in der Regel
verantwortlich für 80% des Umsatzes.
Silke: Ich habe mal gehört, dass 20% der Teppichfläche unter 80% des Verschleißes leiden.
Katharina: Ja, das kann ich bestätigen. Aber mir ist auch aufgefallen, dass wir 20% unserer Kleider innerhalb 80% unserer Zeit tragen.
Marcel: Du meinst damit den Lieblingspollover. Kann ich nachvollziehen. Aber warum ist das ein Thema im Handlungsfeld der Personalfachkaufleute?
Andreas: Weil das Pareto-Prinzip eine Technik aus dem Zeit- und Selbstmanagement ist. Und weil es auch schon in den schriftlichen Prüfungen verlangt wurde.
Marcel: Ah, ok. Dann sollten wir darüber sprechen.
Das Pareto-Prinzip ist eine Technik aus dem Zeit- und Selbstmanagement
Silke: Besonders gut kannst du das Pareto-Prinzip auch beim Optimieren deines Zeitmanagements verwenden. Denn laut dem Pareto-Prinzip erreichst du 80% deiner Ergebnisse mit nur 20% deiner Zeit.
Marcel: Dann macht es also Sinn, wenn du unter Zeitdruck stehst, weil du eine wichtige Deadline einhalten musst?
Katharina: Oder, wenn du erkennst, dass du nicht mehr alle Aufgaben in der Zeit, die du noch hast, erledigen kannst.
Andreas: Genau, denn wenn du die richtigen Prioritäten setzt, erreichst du in den 20% der Zeit, die du eigentlich noch bräuchtest, um alles zu erledigen, schon 80% des Ergebnisses, das du eigentlich erreichen wolltest.
Marcel: Kennt ihr noch weitere Praxisbeispiele zum Pareto-Prinzip?
Weitere Praxisbeispiele zum Pareto-Prinzip
Silke: Zum Beispiel sind 20% der Angestellten einer Firma für 80% des Umsatzes verantwortlich.
Katharina: Oder 20% der Kunden sind für 80% des Umsatzes verantwortlich.
Andreas: Oder 80% meiner Telefonate führe ich mit 20% meiner gespeicherten Nummern.
Marcel: Ich glaube ich habe das Pareto-Prinzip verstanden. Gibt es dazu noch mehr zu sagen?
Andreas: Natürlich hat das Pareto-Prinzip auch seine Grenzen. Wenn du es anwenden willst, solltest du daher die Kritikpunkte und Probleme der 80 20 Regel kennen.
Kritikpunkte zum Pareto-Prinzip
Katharina: Welche Kritikpunkte meinst du denn?
Andreas: Problem Nummer 1: Du willst 100% erreichen. Wenn du eine Aufgabe zu 100% erfüllt haben willst, musst du auch 100% Aufwand reinstecken. Dann bringt es dir auch nichts, wenn du schon 80% des Ergebnisses nach 20% deines Aufwands erreicht hast.
Silke: Gibt es noch weitere Kritikpunkte?
Andreas: Problem Nummer 2: Ausrede für mangelnde Sorgfalt. Du solltest Aufgaben nicht mit der Einstellung erledigen, dass 20% Aufwand ausreichen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Strebe immer ein Ergebnis an, das zu 100% passt.
Katharina: Gibt es noch mehr?
Andreas: Problem 3: Die übrigen 20% der Aufgaben ignorieren. Nur weil du 80% deiner Aufgaben erledigt hast, heißt das nicht, dass du die übrigen 20% ignorieren kannst. Darunter fallen oft sehr zeitintensive und wenig effiziente Aufgaben wie E-Mails schreiben, telefonieren oder Informationen einholen. Aber auch das muss natürlich erledigt werden.
Marcel: Gut, dass wir so viele praktische Beispiele besprochen haben.
Video: Welche praktischen Beispiele gibt es für das Pareto-Prinzip?
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