Vorstellungsgespräch mit Azubis

Guten Morgen Frau/Herr… - In dem Vorstellungsgespräch mit Azubis wählen Ausbildungsbetriebe den geeignetsten Bewerber aus. Hier ein Gesprächsbeispiel.

Vorstellungsgespräch

„Guten Morgen Frau/Herr…“ – Vorstellungsgespräch mit Azubis

In einem Vorstellungsgespräch mit Azubis wählen Ausbildungsbetriebe den geeignetsten Bewerber aus. Für ungeübte Ausbilder, hier ein Gesprächsbeispiel aus dem Alltag.

 

„Wie war Ihre Anreise, haben Sie den Weg gut gefunden?“

Bewerber: „Ja, danke. Ich habe mir gestern die Streckenbeschreibung im Internet angeschaut und mir sicherheitshalber gleich noch einen Routenplan ausgedruckt. Damit war es überhaupt kein Problem, den Weg zu finden.“

„Sind Sie oft im Internet? Was interessiert Sie da besonders?“

Bewerber: „Ich bin fast jeden Tag ungefähr eine Stunde lang im Internet, das ist für mich viel spannender als zum Beispiel Fernsehen. Wenn ich Zeit habe, gehe ich meistens zuerst auf Nachrichtenseiten, da erfahre ich sofort, was auf der Welt in den letzten Stunden passiert ist. Danach gehe ich regelmäßig auf 2–3 Blogs, die mich interessieren, da geht es um Technologie und Medien. Außerdem telefoniere ich zurzeit oft über         Skype, weil ein guter Freund von mir gerade in den USA ist.“

„Erzählen Sie uns doch bitte kurz etwas über Ihren Werdegang!“

Bewerber: „Nach der Grundschule habe ich die Jens-Jaspersen-Realschule in Dinslaken besucht und sie vor zwei Monaten mit der mittleren Reife abgeschlossen. Während der Schulzeit habe ich gezielt zwei Praktika absolviert, ich hatte ja damals schon die Ausbildung zum Industriekaufmann im Auge. Das erste Praktikum war ein dreiwöchiges Schulpraktikum bei einer Maschinenfabrik in Dinslaken, da habe ich im Einkauf, im Verkauf und im Service gearbeitet. Später habe ich noch ein freiwilliges Ferienpraktikum bei einem Großhändler für Kfz-Ersatzteile draufgesattelt. In den vier Wochen dort habe ich fast alle Abteilungen kennengelernt, die es im Betrieb gibt, vom Lager über den kaufmännischen Bereich bis zum Kundendienst. Das war sehr spannend, weil ich glaube, dass es als Industriekaufmann hilft, wenn man nicht nur die kaufmännischen Seiten des Berufs kennt.“

„Was haben Sie denn eigentlich zwischen (…) und (…) gemacht?

Bewerber: „Nach der Schule habe ich mich nicht direkt um eine Ausbildung beworben, weil ich die Zeit zwischen Schule und Beruf nutzen wollte, um endlich meinen Traum von der Südamerika-Rundreise wahr werden zu lassen. Also habe ich die Koffer gepackt und bin drei Monate lang durch Argentinien, Brasilien, Peru und Bolivien getourt. Mit dem Nebeneffekt, dass ich jetzt fließend Spanisch spreche. Alles in allem also ein halbes Jahr ‚Pause‘, in der ich aber eine Menge gelernt habe. In den Lebenslauf wollte ich aber nur die wichtigsten Schul- und Berufsstationen schreiben.“

„Was heißt für Sie ‚Teamarbeit‘?“

Bewerber: „Teamarbeit heißt für mich: zusammen arbeiten, um ein Ziel zu erreichen. Gemeinsam lässt sich doch meistens mehr erreichen als alleine. Jeder kann unterschiedliche Dinge besonders gut. In einem Team kann man alle Stärken kombinieren, die einzelnen Schwächen ausgleichen und am Ende um ein Vielfaches besser arbeiten. Vorausgesetzt, die Gruppe funktioniert: Das setzt voraus, sich auf die Mitarbeiter einzustellen, sich auf sie zu verlassen und Konflikte gemeinsam zu lösen. Im Sinne der Gemeinschaft, des Teams, muss sich jeder an die eigene Nase packen und überprüfen, wo der Egoismus beginnt – dann klappt die Zusammenarbeit.“

„Wo sehen Sie Ihre Schwächen?“

Bewerber: „Ich glaube, meine Ungeduld steht mir manchmal im Weg. Es kommt vor, dass ich zu viel auf einmal erledigen will, und das ist nicht immer gut. Denn es gibt ja meistens Aufgaben, die wichtiger sind als andere, und auf die sollte man sich dann auch besonders konzentrieren. Deswegen habe ich mir vorgenommen, in Zukunft mehr auf die Prioritäten zu achten.“

„Wo und wie haben Sie sich über den Beruf informiert?“

Bewerber: „Ich habe mich an verschiedenen Stellen informiert. Als ich zum ersten Mal darüber nachgedacht habe, eine Ausbildung zu machen, habe ich mich gefragt, was ich kann und was mich interessiert. Da bin ich schnell im Bereich Fahrzeugtechnik gelandet, und ich habe mir dazu im Internet verschiedene Berufsbeschreibungen durchgelesen. In der 8. Klasse habe ich dann mein Schülerpraktikum in einem Kfz-Meistertrieb gemacht. Die Arbeit hat mir gut gefallen. Ein paar Monate später war ich im Berufs-Informations-Zentrum und habe da einen speziellen Berufswahltest gemacht. Das Ergebnis war, dass eine Kfz-Mechatroniker-Ausbildung genau das Richtige für mich
ist.“

„Wie genau stellen Sie sich die Ausbildung in unserem Betrieb vor?“

Bewerber: „Ich weiß, dass die Ausbildung dual abläuft. Das heißt, sie findet zum Teil im Unternehmen und zum Teil in der Berufsschule statt. Soweit ich weiß, wird man bei Ihnen in verschiedenen Filialen und unterschiedlichen Abteilungen eingesetzt, sodass man einen guten Überblick über die Aufgaben der einzelnen Abteilungen bekommt. In der Berufsschule lernt man das theoretische Wissen, das man für den Beruf braucht. Zusätzlich wird es wahrscheinlich Vertiefungsseminare geben, in den meisten Kreditinstituten gibt es ja häufig noch hausinterne Unterrichtseinheiten.“

„Haben Sie noch Fragen?“

Bewerber: „In welchen Abteilungen wird die Ausbildung genau absolviert? Gibt es die Möglichkeit, die Ausbildung zu verkürzen? Unter welchen Voraussetzungen? Wer sind die Vorgesetzten? Wen kann man bei Fragen oder Problemen ansprechen? Wie viele Ausbildungsplätze bietet der Betrieb an? Wo befindet sich die Berufsschule? In welcher Form findet der theoretische Unterricht statt (Teilzeit- oder Blockunterricht)? Wann kann ich mit einer Antwort von Ihnen rechnen?

„Nennen Sie abschließend, warum Sie der richtige Kandidat sind!“

Bewerber: „Den Beruf des Kaufmannes für Bürokommunikation finde ich sehr interessant. Und ich denke, dass ich auch die Voraussetzungen dafür mitbringe. Sie suchen Bewerber, die einen guten Schulabschluss und Spaß am Organisieren haben, und beides habe ich. Was Büroarbeit heißt und wie gewisse Abläufe funktionieren, darüber weiß ich schon ein bisschen Bescheid durch mein dreiwöchiges Praktikum. Außerdem kenne ich die typische Büro-Software, vor allem Office-Programme: Die haben wir zum einen im Informatik-Unterricht durchgenommen, zum anderen nutze ich sie auch privat ziemlich häufig.

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