
Alles Wichtige zur AEVO-Prüfung und BBiG 2025
Mit den Neuerungen im Berufsbildungsgesetz (BBiG) ab 2025 wird die AEVO-Prüfung an aktuelle Anforderungen der Berufsausbildung angepasst. Diese Änderungen betreffen sowohl Auszubildende als auch Ausbilder und setzen somit neue Standards für die duale Ausbildung. Dabei liegt der Fokus insbesondere auf Digitalisierung, Flexibilität und einer modernen Kompetenzvalidierung.
Was ändert sich durch das BBiG 2025?
Das BBiG 2025 bringt zahlreiche Neuerungen, die direkt in der Ausbildereignungsprüfung (AEVO) Anwendung finden. Insbesondere das Berufsbildungsvalidierungs- und Digitalisierungsgesetz (BVaDiG) spielt dabei eine zentrale Rolle. Hier sind die wichtigsten Regelungen im Detail:
Anrechnung von Berufsschul- und Wegezeiten
Gemäß § 15 Abs. 2 Nr. 1 BBiG werden Wegezeiten zur Berufsschule nun offiziell als Arbeitszeit anerkannt. Diese Regelung erleichtert Azubis die Organisation ihres Ausbildungsalltags:
- Praxisbeispiel: Wenn ein Azubi 4 Stunden in der Berufsschule und 1,5 Stunden für Hin- und Rückweg (nur zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule) benötigt, werden 5,5 Stunden als Arbeitszeit angerechnet.
- Dies ist besonders für Azubis in ländlichen Regionen eine Erleichterung.
Berufsschulnoten im Kammerzeugnis
Azubis können ihre Berufsschulnoten auf Wunsch im Kammerzeugnis ausweisen lassen (§ 37 Abs. 3 BBiG). Dies kann bei Bewerbungen und Weiterbildungen entscheidend sein:
- Voraussetzung: Der Azubi muss rechtzeitig einen Antrag stellen.
- Die Berufsschule übermittelt die Abschlussnoten an die zuständige Kammer.
Digitaler Ausbildungsvertrag und Empfangsnachweis
Gemäß § 11 Abs. 2 BBiG sind Ausbildungsbetriebe verpflichtet, den Empfang des Ausbildungsvertrags rechtssicher nachzuweisen. Mögliche Wege:
- Digitale Signaturen
- Tracking- und Empfangsprotokolle
- E-Mail-Bestätigungen
Digitales Ausbildungszeugnis
Das digitale Ausbildungszeugnis (§ 16 Abs. 1 BBiG) ist ein weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung. Azubis profitieren von einer schnellen und flexiblen Verfügbarkeit:
- Rahmenbedingungen:
- Zustimmung des Azubis erforderlich.
- Einsatz digitaler Signaturen.
- Datenschutz und DSGVO-Konformität.
Mobile Ausbildung
Die mobile Ausbildung (§ 28 Abs. 2 BBiG) schafft neue Möglichkeiten für Ausbildungsbetriebe und Azubis. Ausbildungsphasen können flexibel und ortsunabhängig gestaltet werden, sofern die Ausbildungsziele nicht beeinträchtigt werden:
- Vorgaben:
- Einhaltung der Arbeitszeitregelungen.
- Sicherstellung des Datenschutzes.
- Regelmäßiger Austausch zu Lernfortschritten.
Kostenlose Bereitstellung digitaler Endgeräte
Gemäß § 14 Abs. 1 BBiG sind Betriebe verpflichtet, notwendige digitale Endgeräte wie Laptops, Tablets oder berufsspezifische Software kostenlos zur Verfügung zu stellen. Dies fördert die Qualität der Ausbildung und entlastet die Azubis.
Verkürzungsmöglichkeiten in der Teilzeitausbildung
Die neue Regelung (§ 7a Abs. 4 BBiG) ermöglicht es, die Ausbildungszeit individuell zu verkürzen. Voraussetzungen sind:
- Einvernehmliche Vereinbarung zwischen Azubi und Betrieb.
- Genehmigung durch die Kammer.
- Nachweis besonderer Eignung (z. B. schulische Abschlüsse).
Virtuelle Prüfungsteilnahme
Prüfende können gemäß § 42a BBiG virtuell an Prüfungen teilnehmen. Voraussetzungen:
- Sichere Videokonferenzsysteme.
- Einhaltung von Datenschutzrichtlinien.
- Technischer Support für alle Beteiligten.
Validierung beruflicher Kompetenzen
Die Validierung von Kompetenzen gemäß §§ 50b-e BBiG bietet Berufserfahrenen ohne formalen Abschluss neue Chancen:
- Verfahren:
- Nachweise wie Arbeitsproben oder Zeugnisse.
- Kompetenzfeststellungen durch Prüfungen.
- Ziel: Offizielle Anerkennung von informell erworbenen Fähigkeiten.
Unsere Kursangebote zur Vorbereitung auf die AEVO-Prüfung
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Häufige Fragen zur AEVO-Prüfung und BBiG 2025
Was bedeutet die Anrechnung der Wegezeit in der Ausbildung?
Wegezeiten zur Berufsschule werden als Arbeitszeit anerkannt. Dies entlastet Azubis und hilft, den Ausbildungsalltag effizienter zu gestalten.
Kann ich Berufsschulnoten im Abschlusszeugnis angeben lassen?
Ja, auf Antrag können die Noten im Kammerzeugnis ausgewiesen werden. Dies bietet Vorteile bei Weiterbildungen oder Bewerbungen.
Wie bereite ich mich optimal auf die AEVO-Prüfung vor?
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Die AEVO-Prüfung und BBiG 2025 markieren einen Meilenstein für die moderne Berufsausbildung. Mit den neuen Regelungen werden Digitalisierung und Flexibilität gefördert, während gleichzeitig die Attraktivität der dualen Ausbildung gestärkt wird. Für Ausbilder bedeutet dies neue Anforderungen, aber auch Chancen, sich zukunftsorientiert weiterzuentwickeln.
Alle Neuerungen ab 2025 im Überblick
- Berufsschul- und Wegezeiten in der Ausbildung
- Berufsschulnoten im Abschlusszeugnis
- Digitaler Ausbildungsvertrag und Empfangsnachweis
- Digitales Ausbildungszeugnis
- Mobile Ausbildung
- Bereitstellung digitaler Endgeräte
- Verkürzung in der Teilzeitausbildung
- Virtuelle Prüfungsteilnahme von Prüfern
- Validierung beruflicher Kompetenzen
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