Schriftliche AEVO Prüfung 2023 – Was ist neu?

Wie funktioniert die neue PC-Prüfung für die schriftliche AEVO Prüfung, die ab Januar 2023 bei den IHK´s verwendet werden?

AEVO Prüfung 2023

Wie funktioniert die neue PC-Prüfung?

Die Rahmenbedingungen für die schriftliche AEVO-Prüfung sind klar. 80 programmierte Fallaufgabe in 180 Minuten. Und in den meisten Kammern am PC. Damit kommen wir gleich zum ersten Thema. Und zwar: Wie funktioniert die neue PC-Prüfung für die schriftliche AEVO-Prüfung, die ab Januar 2023 bei den IHK´s verwendet werden? Das zeigt uns die neue Prüfungsplattform des Deutschen Industrie und Handelskammertages, des DIHK, die ab Januar 2023 erneuert wurde.  Ich nehme dich am besten mit an meinem Laptop und wir schauen uns die erneuerte Plattform gemeinsam an.

 

Welche Gesetze sind neu?

Beim zweiten Thema in diesem Video geht es darum, welche Gesetze aus 2022 und 2023 bei der schriftlichen AEVO-Prüfung zukünftig zu beachten sind. Das hat den Hintergrund, dass bei den IHK-Prüfungen immer der Stand der aktuellen Gesetze vom 01.01. des Jahres gilt. Hier also der 01.01.2023. Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch.

 

Nachweisgesetz und Ausbildungsvertrag

In der schriftlichen AEVO-Prüfung kann es um die Frage gehen: Ist ein mündlicher Ausbildungsvertrag gültig? Der Ausbildungsvertrag selbst unterliegt keiner Formvorschrift. Jedoch fordert der Paragraf 11 des Berufsbildungsgesetzes, dass spätestens bis zum Beginn der Berufsausbildung die wesentlichen Vertragsinhalte schriftlich festgehalten werden müssen. Es kann aber auch um die Frage gehen: Ist ein mündlicher Arbeitsvertrag gültig? Auch ein Arbeitsvertrag ist generell nicht formgebunden. Und wenn ein Arbeitsvertrag nicht schriftlich, sondern mündlich geschlossen wurde, haben Betroffene ein Recht darauf, dass zumindest die wichtigsten Punkte schriftlich festgehalten werden. Und das basiert auf die Änderung im Nachweisgesetz. Nach § 2 NachwG müssen Arbeitgeber bei Neueinstellungen ab dem 01.08.2022 dem Arbeitnehmer am ersten Arbeitstag folgende Punkte niedergeschrieben vorlegen: Informationen über den Namen und die Anschrift der Vertragsparteien, das Arbeitsentgelt und seine Zusammensetzung sowie über die Arbeitszeit. Die weiteren Nachweise, zum Beispiel Arbeitsort oder Kündigungsfristen müssen spätestens in sieben Kalendertagen nachgereicht werden. Übrigens, was die wesentlichen Inhalte eines Ausbildungsvertrages angeht, dazu wurden ab dem 01.08.2022 in § 11 BBiG – Vertragsniederschrift – einige Zusätzliche Punkte eingeführt.

 

Ausbildungsvergütung

Die Änderungen im Mindestlohngesetz, die zum 1. Oktober 2022 in Kraft getreten sind, schließt Auszubildende explizit aus. Der Mindeststundenlohn von 12 Euro gilt also nicht für Azubis. Dafür gilt nach § 17 BBiG für Ausbildungsverträge, die ab dem 1. Januar 2023 beginnen, für das erste Ausbildungsjahr eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung von 620 Euro. Aab dem zweiten Ausbildungsjahr steigt die Mindestvergütung dann um 18 Prozent gegenüber dem Einstiegsbetrag des ersten Ausbildungsjahres. Im dritten Ausbildungsjahr steigt sie um 35 Prozent und im vierten Jahr um 40 Prozent.

 

Home-Office Pauschale

Wegen der Corona-Pandemie waren immer mehr Menschen im Homeoffice tätig. Um ihre dadurch entstandenen häuslichen Kosten decken zu können, wurde Ende 2020 die Homeoffice-Pauschale eingeführt. Das gilt auch für Auszubildende, die kein Arbeitszimmer steuerlich geltend machen und von zu Hause aus tätig werden. Die Homeoffice Pauschale steigt nach § 4 Einkommensteuergesetz ab dem 01.01.2023 von fünf Euro auf sechs Euro pro Tag. Der abziehbare Höchstbetrag klettert 2023 von bislang 600 Euro auf 1.260 Euro pro Jahr. Damit kann 2023 für bis zu 210 Tage Homeoffice ein Werbungskosten- bzw. Betriebsausgabenabzug geltend gemacht werden.

 

Elektronische Krankschreibung

Nach dem Sozialgesetzbuch IV und dem Entgeltfortzahlungsgesetz sind auch Ausbildungsbetriebe ab dem 01.01.2023 verpflichtet, am Meldeverfahren zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) teilzunehmen. Das bedeutet, dass auch Auszubildende keine AU-Bescheinigung auf Papier mehr vorlegen müssen. Der Arbeitgeber muss die vom Arzt bescheinigten Zeiten der Arbeitsunfähigkeit bei der Krankenkasse des betreffenden Azubis abrufen.

 

Bußgeldvorschriften des BBiG

Im § 101 BBiG Bußgeldvorschriften wurden zu den bestehenden Ordnungswidrigkeiten, die mit einer Geldbuße von 5.000 und 1.000 Euro belegt werden können, noch eine dritte Kategorie hinzugefügt. Wer die wesentlichen Inhalt des Ausbildungsvertrages nicht in der vorgeschriebenen Weise oder nicht rechtzeitig niederlegt, kann mit einer Geldbuße in Höhe von 2.000 Euro belegt werden.

 

Welche Themen für AEVO Prüfung sind prüfungsrelevant?

Beim dritten und letzten Thema in diesem Video geht es darum, welche Themen für die schriftliche AEVO Prüfung prüfungsrelevant sind und wie sind diese Themen gewichtet werden.

Werfen wir erst einmal einen Blick auf die aktuelle Gewichtung. Hier werden alle 4 Handlungsfelder gleichermaßen mit 20 bis 30 Prozent gewichtet. So entstehen in der schriftlichen Prüfung auch die die maximale Erreichung von 100%. Das bedeutet für das Lernen, dass man sich jetzt, anders als in den Vorjahren, mehr auf die Handlungsfelder 1, 2 und 4 konzentrieren muss und das Handlungsfeld 3 deutlich abgespeckt wurde.

Zu guter Letzt werfen wir noch einen Blick auf die prüfungsrelevanten Themen der schriftlichen AEVO-Prüfung.

Im Handlungsfeld 1 geht es um das Thema: Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen. Die Themen sind: duale Berufsausbildung, Personalplanung mit Azubis, Kosten der Ausbildung, Ausbildungsordnungen, Beteiligte an der Ausbildung und die Kammern, Gesetze, wie das BBiG, Jugendarbeitsschutzgesetz oder Betriebsverfassungsgesetz und die Eignung für Betrieb und Ausbilder.

Im Handlungsfeld 2 heißt es: Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken. Die Themen sind: Ausbildungsplanung, Betriebsverfassung und Jugend- und Auszubildendenvertretung, Kooperation zur Berufsschule, Ausbildungsmarketing, Auswahl und Einstellungen von Azubis, Pflichten aus dem Berufsausbildungsvertrag und Ausbilden im Ausland.

Im Handlungsfeld 3 geht es um die Überschrift: Ausbildung durchführen. Die Themen sind: Probezeit und Beurteilung, Motivation und Lernförderung, Feinlernziele und Lernbereiche, Ausbildungsmethoden, Lernprobleme und Konfliktlösung, Lernerfolgskontrollen und interkulturelle Kompetenzen.

Im Handlungsfeld 4 heißt es: Ausbildung abschließen. Die Themen sind: Abschlussprüfungen für Azubis, Ausbildungszeugnisse, Kündigung und Verlängerung des Ausbildungsverhältnisses und Weiterbildungsmöglichkeiten für Azubis nach der Ausbildung.

 

AEVO-Vollzeitkurs auf YouTube

Damit du dich Step by Step auf deine AEVO-Prüfung vorbereiten kannst, findest du auf unseren YouTube Kanal einen kompletten AEVO-Vollzeitkurs. Also, auf geht’s. Am besten gleich die Videos auschecken, wo die meisten Wissenslücken sind und dann ab zur Prüfung.

Tschau und viel Erfolg dein Andreas vom Team der Ausbilderwelt

 

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