Wozu ist eine Moderation gut?
Die Moderation ist eine Methode zur gemeinsamen Arbeit in Gruppen, unterstützt durch einen Moderator. Das Ziel ist, mit allen Gruppenmitgliedern einen gemeinsamen Lernprozess zu gestalten. Die Moderations-Methode dient zum:
- Finden von Problemlösungen,
- Treffen von Entscheidungen und
- Planen von Aktivitäten.
Worin liegen die Unterschiede zwischen moderieren und führen?
Arbeitsgruppen führen
- Hauptanliegen ist der Inhalt
- Zielsetzung ist die eigene
- Vorgabe von konkreten Arbeitszielen
- Störungen vermeiden
- zur Sachlichkeit ermahnen
- Leiter = hierarchisch höhergestellt
Arbeitsgruppen moderieren
- Hauptanliegen ist die Gruppe
- methodische Verantwortung
- Willensbildung durch die Gruppe
- Erarbeitung der Ziele mit der Gruppe
- Störungen werden aufgearbeitet
- Visualisierung der Ergebnisse durch den Moderator
Wie ist der methodische Ablauf einer Moderation?
Erster Schritt: Einstieg mit Kurzvortrag oder Einpunktabfrage
Der Moderator stellt das Thema vor. Die Einstellungen der Teilnehmer werden mit der Einpunktabfrage ermittelt und der Moderator präsentiert die Spielregeln.
Zweiter Schritt: Themensammlung mit Brainstorming und Kartenabfrage
Der Moderator erläutert die Techniken der Kartenabfrage und des Brainstormings. Die Teilnehmer schreiben Probleme/Themen/Ideen auf die Karten. Der Moderator sammelt die Karten ein und visualisiert an der Pinnwand.
Dritter Schritt: Themenauswahl mit Clustern, Mehrpunktauswahl, Matrix
Die Teilnehmer bilden Felder und strukturieren die Probleme/Themen/Ideen. Die Felder werden mit der Mehrpunktabfrage oder der Matrix in eine Rangfolge gebracht.
Vierter Schritt: Bearbeitung
Die Teilnehmer analysieren das Problem und suchen nach Lösungen. Der Moderator aktiviert oder bremst die Teilnehmer und sorgt für eine gute Arbeitsatmosphäre, sodass jeder zu Wort kommt.
Fünfter Schritt: Maßnahmenplanung mit Kartenabfrage, Metaplantechnik
Die Teilnehmer verteilen gemeinsam mit dem Moderator Aufgaben und legen Verantwortungen fest. Der Moderator fasst visuell sichtbar zusammen und fixiert die Ergebnisse schriftlich.
Sechster Schritt: Abschluss mit Einpunktabfrage, Skalenabfrage, Feedback
Der Moderator legt die Feedbackregeln fest und die Teilnehmer geben untereinander Feedback. Er erfragt Rückmeldungen der Teilnehmer zur Zufriedenheit der Inhalte und des Prozesses. Der Moderator beendet die Moderation.
Das Brainstorming als wichtige Technik innerhalb einer Moderation
Brainstorming ist eine von Alex F. Osborn 1939 erfundene und von Charles Hutchison Clark weiterentwickelte Methode zur Ideenfindung, die die Erzeugung von neuen, ungewöhnlichen Ideen in einer Gruppe von Menschen fördern soll.
Welche Regeln gelten für das Brainstorming?
- Jede Idee, gleichgültig wie verrückt oder realistisch, ist willkommen
- Es kommt auf die Menge der Vorschläge an, nicht auf die Qualität
- Killerphrasen, Kritik und Selbstkritik an den vorgebrachten Ideen sind streng verboten
- Jeder darf Ideen der anderen aufgreifen und für eigene Ansätze verwenden.
- Jeder darf jeweils nur eine Idee vorbringen. Hat er mehrere Vorschläge, sollte er erstmal notieren.
Was sind die Aufgaben des Moderators während des Brainstormings?
Während der Brainstorming-Sitzung hat der Moderator die Aufgabe, die Gruppe zur Erarbeitung und Darstellung ihrer Vorschläge zu motivieren, zu stimulieren und zu ermutigen. Er sollte unsichere oder zögernde Teilnehmer unterstützen und darauf achten, dass jeder in der Gruppe zu Wort kommt. Befindet sich die Gruppe in einer festgefahrenen Situation, so ist es Aufgabe des Moderators, diese wieder aufzubrechen. Dies kann zum Beispiel durch einen Wechsel der Perspektive geschehen: das Problem wird umformuliert, vergrößert, verkleinert oder mit anderen Fragestellungen in Verbindung gebracht.
Was ist unmittelbar nach dem Brainstorming wichtig?
Die in der Brainstorming-Sitzung gesammelten Ideen werden geordnet und vom Moderator visuell dargestellt. Stimuliert durch die aufgeführten Vorschläge können weitere Ideen generiert und ergänzt werden. Alle gesammelten Ideen werden schließlich einer Bewertung unterzogen. Kriterien für die Bewertung können zum Beispiel Originalität, Realisierbarkeit und Wirksamkeit der jeweiligen Vorschläge sein.
Die Moderationsmethode ist auch Bestandteil so manch einer Ausbildung
Beispiel für eine Moderationsaufgabe in der mündlichen Prüfung für Kaufleute im Gesundheitswesen.
Situation: Die Schön-Klinik möchte Sie als Moderator einsetzen. In einem Gespräch mit dem kaufmännischen Leiter der Klinik schildert dieser Ihnen, dass die Patienten mit der Klinik unzufrieden sind. Besonders das Verhalten des medizinischen Personals wird bemängelt. Der kaufmännische Leiter bittet Sie daher eine Moderation mit dem medizinischen Personal zum Thema „Patientenzufriedenheit“ durchzuführen. Der kaufmännische Leiter möchte im Anschluss der Moderation die Ergebnisse der Geschäftsleitung präsentieren.
Arbeitsauftrag: Erarbeiten Sie einen Leitfaden für eine erfolgreiche Moderation. Erstellen Sie hierzu ein Handout mit max. 2 Seiten. Beachten Sie auch die Rollen der unterschiedlichen Personen, die an dieser Moderation beteiligt sein können. Zum Beispiel: Diätassistentin, Physiotherapeut, Medizinisch-Technische Assistentin, Dokumentarin, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Ergotherapeut oder Medizinische Fachangestellte.
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