AdA Schein praktische Prüfung bestehen – mit diesen Profi-Tipps
Stehst du kurz vor deiner praktischen AEVO-Prüfung und fragst dich, wie du die entscheidenden 15 Minuten deiner Präsentation optimal nutzen kannst? Du bist nicht allein. Viele angehende Ausbilder stehen vor genau dieser Herausforderung – und unterschätzen, wie entscheidend dieser kurze Moment für das Bestehen der Prüfung ist.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deine AdA-Schein praktische Prüfung souverän meisterst. Mit konkreten Tipps von IHK-Prüfern, bewährten Strukturierungshilfen und häufigen Stolperfallen zeigen wir dir, worauf es wirklich ankommt. Denn eines ist sicher: Mit der richtigen Vorbereitung kannst du selbst komplexe Ausbildungsinhalte überzeugend präsentieren und das anschließende Fachgespräch selbstbewusst führen.
Was dich in der praktischen AEVO-Prüfung erwartet
Die Struktur der praktischen Prüfung verstehen
Die praktische Ada-Schein-Prüfung besteht aus zwei wesentlichen Teilen: Deiner 15-minütigen Präsentation und dem anschließenden 15-minütigen Fachgespräch. Diese 30 Minuten entscheiden darüber, ob du den AdA-Schein erhältst – und damit offiziell als Ausbilder tätig werden darfst.
Doch was genau wird geprüft? Die IHK möchte sehen, dass du:
- Eine Ausbildungssituation methodisch-didaktisch sinnvoll planen kannst
- Ausbildungsinhalte strukturiert und verständlich vermitteln kannst
- Auf die Bedürfnisse von Auszubildenden eingehen kannst
- Dein Vorgehen fachlich begründen kannst
- Das rechtliche und pädagogische Fundament der Ausbildung verstanden hast
Die zwei Varianten: Präsentation oder praktische Durchführung
Bei der praktischen AEVO-Prüfung hast du grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
Die Präsentationsvariante: Du stellst dar, wie du eine Ausbildungssituation gestalten würdest, ohne sie tatsächlich durchzuführen. Hierbei nutzt du Medien wie PowerPoint, Flipchart oder Handouts.
Die praktische Durchführung: Du führst eine Ausbildungssituation mit einem „Azubi“ (meist ein Prüfungsausschussmitglied) tatsächlich durch – wie eine kurze Unterrichtseinheit.
Für Prüflinge, die noch keine Ausbildungserfahrung haben, empfiehlt sich meist die Präsentationsvariante. Sie bietet mehr Kontrolle und weniger Unwägbarkeiten.
Die optimale Vorbereitung auf deine Präsentation
Die richtige Themenwahl – entscheidend für deinen Erfolg
Die Wahl deines Präsentationsthemas ist einer der wichtigsten Faktoren für dein Gelingen. Folgende Kriterien solltest du beachten:
Wähle ein Thema aus deinem Fachbereich: Nutze deine berufliche Expertise, damit du inhaltlich sicher bist.
Achte auf den passenden Umfang: Das Thema muss in 15 Minuten präsentierbar sein – nicht zu komplex, nicht zu simpel.
Berücksichtige die Handlungsorientierung: Dein Thema sollte sich für eine praktische, handlungsorientierte Vermittlung eignen.
Prüfe die Relevanz: Dein Thema sollte einen echten Ausbildungsinhalt darstellen, der im Ausbildungsrahmenplan vorkommt.
Gute Themenbeispiele sind:
- „Erstellen einer Kundenanfrage im CRM-System“ (für Kaufleute)
- „Durchführen einer Blutdruckmessung“ (für medizinische Berufe)
- „Montage eines Schaltschützes“ (für Elektroniker)
- „Erstellen einer einfachen Tabellenkalkulation“ (für Büroberufe)
Vermeide dagegen:
- Zu theoretische Themen ohne Handlungsbezug
- Zu komplexe Themen, die mehr als eine Unterrichtseinheit erfordern würden
- Themen, die keinen Bezug zu deinem Beruf haben
Dein Konzept strukturieren – der rote Faden zum Erfolg
Ein durchdachtes Konzept ist das Fundament deiner Präsentation. Folgende Struktur hat sich bewährt:
Deckblatt: Mit Thema, deinem Namen, Datum und IHK-Bezug
Ausbildungssituation: Beschreibung des Ausbildungsberufs, Lehrjahr, Vorwissen der Azubis
Sachanalyse: Kurze fachliche Darstellung des Themas
Didaktische Analyse: Begründung der Themenwahl, Einordnung in den Ausbildungsrahmenplan
Lernziele: Formulierung der Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz
Methodische Überlegungen: Begründung deiner Methodenwahl
Medieneinsatz: Welche Medien setzt du ein und warum?
Verlaufsplan: Tabellarische Übersicht des geplanten Ablaufs
Anhang: Arbeitsblätter, Folien, Handouts
Ein gutes Konzept umfasst etwa 5-8 Seiten plus Anhang und sollte dem Prüfungsausschuss in dreifacher Ausfertigung vorgelegt werden.
Die perfekte Präsentation – deine 15 Minuten optimal nutzen
Der ideale Aufbau deiner Präsentation
Deine 15-minütige Präsentation sollte einem klaren Ablauf folgen:
Begrüßung und Vorstellung (ca. 1 Minute
– Stelle dich kurz vor
– Nenne dein Thema
– Erkläre den geplanten Ablauf
Einführung in die Ausbildungssituation (ca. 2 Minuten)
– Beschreibe den Ausbildungsberuf und das Lehrjahr
– Erläutere das Vorwissen der Auszubildenden
– Begründe die Relevanz des Themas
Darstellung der Lernziele (ca. 2 Minuten)
– Nenne die konkreten Lernziele
– Unterscheide zwischen Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz
Hauptteil: Methodisch-didaktische Umsetzung (ca. 8 Minuten)
– Stelle deine Methoden vor und begründe sie
– Zeige, wie du den Lernprozess gestalten würdest
– Präsentiere Arbeitsblätter, Visualisierungen oder andere Medien
Abschluss und Lernerfolgskontrolle(ca. 2 Minuten)
– Erkläre, wie du den Lernerfolg überprüfen würdest
– Fasse die wichtigsten Punkte zusammen
– Gib einen Ausblick auf Folgethemen
Medien wirkungsvoll einsetzen
Die Wahl und der Einsatz deiner Medien können entscheidend zum Erfolg beitragen:
PowerPoint/Präsentation: Nutze sie für Strukturierung und Visualisierung, aber vermeide Text-Überfrachtung
Flipchart/Whiteboard: Ideal für Entwicklung von Inhalten während der Präsentation
Handouts/Arbeitsblätter: Zeigen deine didaktische Kompetenz
Reale Gegenstände/Modelle: Erhöhen die Anschaulichkeit enorm
Wichtig: Kombiniere verschiedene Medien, um unterschiedliche Lerntypen anzusprechen. Zeige, dass du die Vor- und Nachteile verschiedener Medien kennst und reflektiert einsetzt.
Rhetorik und Körpersprache – überzeuge mit deinem Auftritt
Deine verbale und nonverbale Kommunikation ist ebenso wichtig wie der Inhalt:
Sprich frei und flüssig: Vermeide Ablesen von Notizen
Halte Blickkontakt mit dem Prüfungsausschuss
Variiere deine Stimme in Lautstärke und Tempo
Nutze bewusst Gestik und Mimik zur Unterstreichung wichtiger Punkte
Achte auf eine offene Körperhaltung und sicheren Stand
Tipp: Übe deine Präsentation mehrfach vor Freunden oder nimm dich selbst auf Video auf. So erkennst du Verbesserungspotenziale in deiner Präsentationstechnik.
Das Fachgespräch souverän meistern
Typische Fragen im Fachgespräch
Nach deiner Präsentation folgt das 15-minütige Fachgespräch. Hier sind einige typische Fragen, auf die du vorbereitet sein solltest:
- „Warum haben Sie sich für diese Methode entschieden?“
- „Wie würden Sie reagieren, wenn ein Azubi Schwierigkeiten bei diesem Thema hat?“
- „Welche alternativen Methoden könnten Sie einsetzen?“
- „Wie würden Sie mit einem unmotivierten Azubi umgehen?“
- „Wie ordnen Sie dieses Thema in den Gesamtkontext der Ausbildung ein?“
- „Welche rechtlichen Aspekte müssen Sie bei diesem Ausbildungsinhalt beachten?“
Strategien für überzeugende Antworten
Im Fachgespräch geht es nicht nur um Fachwissen, sondern auch darum, wie du als Ausbilder:in denkst und handelst:
Antworte strukturiert: Gliedere deine Antworten klar und nachvollziehbar
Begründe deine Aussagen: Erkläre immer das „Warum“ hinter deinen Entscheidungen
Zeige Alternativen auf: Demonstriere, dass du verschiedene Herangehensweisen kennst
Verknüpfe Theorie mit Praxis: Verbinde theoretisches Wissen mit praktischen Beispielen
Bleibe authentisch: Stehe zu deiner Meinung, aber zeige auch Reflexionsfähigkeit
Tipp: Nutze das STAR-Prinzip für deine Antworten: Situation beschreiben, Task (Aufgabe) erläutern, Action (Handlung) darstellen, Result (Ergebnis) präsentieren.
Häufige Fehler vermeiden – die größten Stolpersteine
Die Top-5-Fehler in der praktischen AEVO-Prüfung
Erster Fehler: Zeitmanagement-Probleme: Zu viel Inhalt für 15 Minuten geplant
Zweiter Fehler: Fehlende Begründungen: Methodische Entscheidungen nicht erklären können
Dritter Fehler: Mangelnde Zielgruppenorientierung: Die Bedürfnisse und das Niveau der Azubis nicht berücksichtigen
Vierter Fehler: Unklare Lernziele: Vage oder unrealistische Lernzielformulierungen
Fünfter Fehler: Zu wenig Handlungsorientierung: Zu theoretische Vermittlung ohne praktischen Bezug
So vermeidest du diese Fehler
Zeitmanagement: Übe mit Stoppuhr und reduziere lieber den Inhalt
Begründungen: Reflektiere jede Entscheidung mit „Warum mache ich das so?“
Zielgruppenorientierung: Stelle dir konkrete Azubis vor und deren Lernbedürfnisse
Lernziele: Formuliere präzise nach der SMART-Formel (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch, Terminiert)
Handlungsorientierung: Integriere praktische Übungen und Anwendungsbeispiele
Erfahrungen aus der Praxis – was IHK-Prüfer wirklich erwarten
Was beeindruckt den Prüfungsausschuss?
IHK-Prüfer achten besonders auf:
Didaktische Reduktion: Die Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln
Methodenvielfalt: Den gezielten Einsatz verschiedener Lehrmethoden
Reflexionsfähigkeit: Das Bewusstsein für Stärken und Schwächen des eigenen Konzepts
Azubi-Orientierung: Den Fokus auf die Lernenden und ihre Bedürfnisse
Authentizität: Eine natürliche, überzeugende Präsentation
Sandra Broers, Personalfachkauffrau, berichtet von ihrer Erfahrung: „Ich hätte niemals gedacht, dass ich mit 100 Punkten aus der mündlichen Prüfung rausgehe.“
Und Susan Meda, Senior HR Consultant, ergänzt: „Ich fühle mich sehr erleichtert nach der Prüfung, vor allem als Alleinerziehende in Vollzeit.“
Diese Erfolgsgeschichten zeigen: Mit der richtigen Vorbereitung ist ein hervorragendes Ergebnis möglich – selbst unter herausfordernden Umständen.
Konkrete Hilfestellung für deine AEVO-Prüfung
Unser Live-Kurs zur praktischen AEVO-Prüfung
Um dich optimal auf deine praktische AEVO-Prüfung vorzubereiten, bieten wir einen spezialisierten Live-Online-Kurs an. Dieser zweiteilige Kurs gibt dir alle Werkzeuge an die Hand, die du für eine erfolgreiche Prüfung benötigst:
Erster Abend (17:30-20:00 Uhr): Tipps zur Themenwahl, Entscheidungshilfen für Präsentation oder praktische Durchführung, Anleitung zur Konzepterstellung
Zwischen den Terminen: Erstellung deines eigenen AEVO-Konzepts mit individuellem Feedback per Mail
Zweiter Abend (17:30-20:00 Uhr): Umsetzung des Konzepts in der Prüfung, Fachgesprächs-Simulation mit typischen IHK-Fragen
Der Kurs wird von erfahrenen IHK-Prüfern geleitet, die genau wissen, worauf es ankommt. Mit ihrer Hilfe kannst du dich gezielt auf die Anforderungen der praktischen Prüfung vorbereiten.
Mehr Informationen zum Live-Kurs für die praktische AEVO-Prüfung
FAQ zur praktischen AEVO-Prüfung
Wie lange sollte mein schriftliches Konzept sein? Dein Konzept sollte etwa 5-8 Seiten plus Anhang umfassen. Wichtiger als der Umfang ist jedoch die Qualität und Vollständigkeit der Inhalte. Achte darauf, alle relevanten Aspekte (Ausbildungssituation, Sachanalyse, didaktische Analyse, Lernziele, methodische Überlegungen, Medieneinsatz und Verlaufsplan) abzudecken.
Muss ich meine Präsentation auswendig können? Du solltest deine Präsentation nicht Wort für Wort auswendig lernen, aber den Ablauf und die Kernpunkte sicher im Kopf haben. Spickzettel mit Stichpunkten sind erlaubt und sinnvoll. Wichtig ist, dass du frei und flüssig sprechen kannst und nicht ständig auf deine Notizen schauen musst.
Was passiert, wenn ich die Zeit überschreite? Die Prüfer werden dich in der Regel nach 15 Minuten unterbrechen. Eine Zeitüberschreitung kann sich negativ auf deine Bewertung auswirken, da Zeitmanagement ein wichtiges Kriterium ist. Übe daher unbedingt mit einer Stoppuhr und plane etwas Pufferzeit ein.
Wie detailliert muss ich meine methodischen Entscheidungen begründen? Sehr detailliert! Die Begründung deiner methodisch-didaktischen Entscheidungen ist ein zentrales Bewertungskriterium. Erkläre, warum du bestimmte Methoden, Medien und Sozialformen gewählt hast und wie diese die Erreichung deiner Lernziele unterstützen. Beziehe dich dabei auf die Zielgruppe und deren Lernvoraussetzungen.
Wie gehe ich mit Nervosität um? Nervosität ist normal und bis zu einem gewissen Grad sogar förderlich für deine Konzentration. Gute Vorbereitung ist der beste Weg, um übermäßige Nervosität zu reduzieren. Zusätzlich helfen Atemtechniken, positive Selbstgespräche und eine gute körperliche Verfassung am Prüfungstag. Denke daran: Die Prüfer wollen dich nicht durchfallen lassen, sondern sehen, dass du als Ausbilder geeignet bist.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung zum Erfolg
Die praktische AEVO-Prüfung ist eine anspruchsvolle Herausforderung, aber mit der richtigen Vorbereitung absolut zu meistern. Die entscheidenden Faktoren für deinen Erfolg sind:
- Eine durchdachte Themenwahl, die zu deiner Expertise passt
- Ein strukturiertes, didaktisch fundiertes Konzept
- Eine klare, überzeugende Präsentation
- Die Fähigkeit, deine Entscheidungen fachlich zu begründen
- Ein authentisches Auftreten im Fachgespräch
Denke daran: Die Prüfer möchten sehen, dass du in der Lage bist, Ausbildungsinhalte verständlich zu vermitteln und auf die Bedürfnisse von Auszubildenden einzugehen. Zeige ihnen, dass du nicht nur fachlich kompetent bist, sondern auch pädagogisches Geschick und Reflexionsfähigkeit mitbringst.
Mit den Tipps aus diesem Artikel und gegebenenfalls zusätzlicher Unterstützung durch unseren Live-Kurs bist du bestens gerüstet, um deine praktische AEVO-Prüfung mit Bravour zu bestehen. Wir wünschen dir viel Erfolg auf deinem Weg zum AdA-Schein!
Hast du noch Fragen zur praktischen AEVO-Prüfung? Teile deine Erfahrungen oder Unsicherheiten gerne in den Kommentaren – wir und unsere Community helfen dir weiter!
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