Realismus der neuen Generation Z – Teil 2

Realismus der neuen Generation Z. Sie entschieden im Kindergartenalter, wurden nur gelobt, wollen überall mitreden, sind Kritik nicht gewohnt.

Generation

Wie ist die Generation Z eigentlich zu Ihren Werten gekommen?

Betreuung durch Helikopter-Eltern

Bei den Babyboomern hatten die Eltern kaum Zeit ihre Kinder zu beschirmen. Der Generation X war es peinlich mit den Eltern gesehen zu werden. Der Generation Y fehlte der Bezug zur neuen digitalen Welt. Bei der Generation Z ist alles anders. Die Betreuung durch Helikopter-Eltern, ähnlich wie bei den Kaiserpinguinen, hat einiges dazu beigetragen. Egal ob Spielgruppe, Kindergarten, Schule, Ausbildung, Hochschule oder Berufseinstieg: Die Eltern der Generation Z kümmern sich intensiv um ihre Kinder. Spielen ohne Struktur und Schutz ist einfach zu bedrohlich für die perfekte Entwicklung des Kindes. Da sind PCs und Smartphones besser. Die Generation Z genießt das Umsorgen und fordert es ein. Fehlt dieses Umsorgen, reagiert die Generation Z mit Unverständnis und Unsicherheit. Inzwischen richten sich Unternehmen darauf ein, dass die neuen Azubis ihre Eltern mitbringen. Junge Mitarbeiter zeigen Ihren Eltern ihre Leistungsbeurteilung im Job und durchsprechen auch gerne ihre beruflichen Entwicklungswege mit Ihren Eltern.

 

Geringe Bereitschaft für Politik & Gesellschaft

Die Generation Z ist einfach keine Zielgruppe für Politiker. Es rechnet sich für die heutige Politik nicht mehr, sich um die Generation Z zu kümmern. Aufgrund des demografischen Wandels ist die Anzahl der potentiellen Wähler einfach zu gering. „Politiker prägen oft, sind aber selten Vorbilder.“ Die Selbstversorgungsmentalität der Politiker, bei der es um Diätenerhöhung und Versorgungsansprüche geht, kommt nicht so gut bei der Generation Z an. Warum sollte sich jemand aus der Generation Z die Tagesschau ansehen? Es geht nicht um Menschen, die irgendetwas interessantes für andere tun, sondern um Politiker, die sich irgendwo in ein Paralleluniversum bewegen. Im krassen Gegensatz zu ihren Müttern und Vätern, lebt die Generation Z in einer weitgehend politikfreien Zone.

 

Eine Bologna-Reform, die in die Hose ging

Wie viel spart sich Deutschland, wenn Jugendliche schneller ins Berufsleben einstiegen? Für die Generation Z bedeutet das weniger Schuljahre und dafür mehr Jahre im Beruf. Gab es früher einmal ein Diplomabschluss, der vier bis fünf Jahre dauerte, so gibt es heute einen Bachelor mit anschließendem Master. Wie beim Rabattmarkensammeln jagt man einem Semesterschein den anderen hinterher. Kommt man nicht in der vorgegebenen Zeit zum Ergebnis, fliegt man raus. Deshalb wird das Studium zu einem Wettbewerb, der mit der ersten Vorlesung anfängt und nie aufhört. Dabei geht es mehr und mehr um Inhalte. Soziale Interaktionen kommen zu kurz. Für die Sozialkompetenz, die man im Beruf braucht, gibt es dann Extra-Kurse. Unter dem Strich wird so die Generation Z zu fremdbestimmten Schachfiguren, die als Konsumenten und Arbeitskräfte agieren.

 

Politik- Energie- und Wirtschaftskrisen in Europa

Mal gibt es eine Inflation, mal droht eine Deflation. Sind Spareinlagen nun sicher oder nicht? Soweit das Auge schauen kann, gibt es Krisen aller Art. Politische Krisen in Pakistan, Iran, Israel, Türkei und in vielen Regionen Afrikas und Lateinamerikas. Hinzu kommt die Klimakrise mit ihren Tsunamis, Wirbelstürmen und Dürrekatastrophen. Ein konzeptloses Durcheinander mit Aktionen wie Solarstrom, Windparks und Energiegewinnung mit Raps. Der Anstieg der Lebensmittelpreise steht bevor und die Lebensmittelkrise beginnt. Durch die Allgegenwärtigkeit von Krisen kommt es zwangsläufig zu einem Gefühl des Abstumpfens, weil es offenbar nicht schlimmer kommen kann.

 

Praktika und Werkverträge als Perspektive

Gehört die Generation Z eigentlich zur Generation „Praktikum“? Man hat keine Verantwortung, kann mal reinschnuppern und auch für Unternehmen ist diese Art der Flexibilität gut. Denn Unternehmen, wie z.B. Lidl, Amazon, DHL, Burger King oder Primark beschäftigen Mitarbeiter in kettenartigen Praktika-Strukturen. Was bisher als „atypische“ Arbeitsverhältnisse bezeichnet wurde, ist heutzutage der Normalfall.

Die Arbeitswelt ist also eine Welt ohne Stammplatzgarantie geworden. Für Unternehmen gibt es kaum noch eine Notwendigkeit sich seinen Mitarbeitern loyal zu zeigen. Betriebswirtschaftlich zählen ausschließlich harte Fakten der Wertschöpfung und Effizienz. Im Ausgleich dazu sehen Mitarbeiter kein Problem darin, durch eine Eigenkündigung das Unternehmen in Schwierigkeiten zu bringen. Die Bindung der Mitarbeiter an Unternehmen wird immer schwieriger. Es gibt keinen Grund für Unternehmen Babyboomer anders zu behandeln als die Generation Z. Hier hängt alles von Leistung und Potenzial ab. Während Babyboomer und Generation X aufgrund Ihrer Loyalität zum Arbeitgeber stabile Beschäftigungsverhältnisse gewöhnt sind, ist Loyalität kein Verhaltensmuster der Generation Z. Sie gehen davon aus, dass Unternehmen genauso wenig loyal sind wie sie selber.

Unternehmen sind keine Arbeitgeber, die aus mildtätigen Zwecken Jobs vergeben, sondern eher Leistungsnehmer, die mit dem Know-how ihre Mitarbeiter Gewinn erwirtschaften. Der Arbeitnehmer gibt seine Arbeit dem Unternehmen und das Unternehmen nimmt die Arbeit des Arbeitnehmers. Damit ist es völlig legitim, wenn der Mitarbeiter von heute auf morgen dem Arbeitgeber seine Arbeitskraft entzieht. Sei es mit einem Krankenschein, Sonderurlaub oder einer Kündigung. Für die Generation Z ist der Zustand der Bindungslosigkeit außerhalb der Privatsphäre völlig normal.

 

Einkommen und Geld

Obwohl bei der Generation Z der Sinn von Arbeitsaufgaben wichtig ist, steht dennoch das Thema „Geld“ ganz weit oben. So manch ein Top-Manager verdient in 3 Tagen soviel Geld wie ein Bundeskanzler pro Jahr und an einem halben Tag soviel wie ein normaler Arbeitnehmer pro Jahr. Damit müssen Jugendliche der Generation Z zur Kenntnis nehmen, dass hohe Einkommensunterschiede normal sind. Warum sollten Vertreter der Generation Z für einen Beitrag ein Jahr lang arbeiten, den manche lediglich als Tagesgehalt bekommen? Damit wird klar das für die Generation Z Geld in den Mittelpunkt rückt und andere Werte kaum noch Vorbildwirkung erzielen.

 

Medien als selbstunterhaltene Realität

Die Generation Z kann wie keine andere Generation mit Medien umgehen. Weil der Frust gegenüber Politik und Wirtschaft sehr hoch ist und sich die Generation Z darum nicht kümmert, wird sie über die Medien darüber manipuliert. Klar sind die Digital Natives perfekt informiert. Aber nur in den Bereichen, die interessant für sie sind. So zum Beispiel die Spielekonsole, Musikvideos, Fotos, die man bearbeiten kann, Castingshows, Livestreams, Facebook, Snapchat, WhatsApp und vieles mehr. Immer und überall verfügbar und nach der eigenen Vorstellung, so lautet das Motto der Generation Z.

 

5 realistische Tipps zum Umgang mit der Generation Z im Arbeitsleben

Geregelte Arbeitszeit und Schutz der Privatsphäre

Mitarbeiter der Generation Z wollen ihr Privatleben nach 17:00 Uhr und am Wochenende genießen und sich diese wertvolle Zeit nicht durch den Arbeitgeber kaputt machen lassen. Das bedeutet, keine dienstlichen E-Mails nach Feierabend und schon gar nicht im Urlaub. Für die Generation Z gibt es zwei völlig unterschiedliche Welten, die unterschiedlicher nicht sein können. Am liebsten würde die Generation Z eine fette rote Linie ziehen: Hier ist Arbeit und hier ist Privat.

Was aber passiert mit den anderen Generationen im Unternehmen? Es kann nicht sein, dass die Generation Z am Freitagnachmittag alles Unerledigte dem Chef oder den Kollegen auf den Schreibtisch legt. Hier muss eine Regelung her, die für alle Mitarbeiter gleichermaßen gilt. Auf keinen Fall dürfen Schutzprivilegien für die Generation Z gelten. Dementsprechend ist die Privatsphäre aller Mitarbeiter zu schützen.

Für viele Unternehmen, z.B. aus Produktion, Handel, Verkehr, Notversorgung oder Sicherheit mit ihren Schicht- und Wochenendarbeitszeiten, lässt sich dieses Modell nicht umsetzen. Bei allem Verständnis für die Generation Z, muss diese Generation aufhören, ihren Lebensstil auf den Rücken anderer auszutragen. Andere Generationen können die Generation Z auf den Gleichbehandlungsgrundsatz ansprechen und die Personalplanung kann im Sinne aller Beteiligten optimiert werden.

Generation Z ist nicht loyal zum Unternehmen

Hinzu kommt, dass die Generation Z das Unternehmen definitiv nicht als Familie ansieht. Um die eigene Familie und die Freunde wird ein hübscher Gartenzaun gezogen. Die Generation Z definiert wer drinnen und wer draußen ist, und das rund um die Uhr über soziale Medien. Viele Vertreter der Generation Z haben eine dreistellige Zahl an Freunden. Es ist megapeinlich, wenn Eltern, Kollegen oder Führungspersonen zur Facebook-Gruppe dazugehören wollen.

Für Führungskräfte bedeutet das ein Umdenken, denn die Mitarbeiter der Generation Z handeln unter der Devise „Generation Z – verbündet euch“. Notfalls macht der Einfluss des Betriebsrates die Sache für die Generation Z auch noch leichter. Der Verzicht auf die Schaffung einer Unternehmensfamilie macht z.B. Betriebskindergärten, ein gemeinsames Frühstück, Teamevents oder Weihnachtsfeiern überflüssig. Selbstverständlich werden andere Generationen derartige Rituale nicht abschaffen wollen. Vor allem, weil es bei solchen gemeinsamen Aktionen auch um Informationen zu Arbeitsinhalten und Arbeitsorganisationen geht.

Generation Z hätte am liebsten ein kleines Büro für sich selbst

In kaufmännischen- und Medienbereichen arbeiten Mitarbeiter der Generation Z am liebsten im eigenen kleinen Büro mit Schreibtisch und individueller Einrichtung. Sinnvoll ist es hier mehrere Mitarbeiter, auch anderer Generationen, in solchen kleinen Büroeinheiten zu integrieren. Mehr als 4 Mitarbeiter in einer Büroeinheit sollten es aber nicht sein. Auch sollten es Mitarbeiter sein, die darauf bedacht sind privates und berufliches zu trennen, so dass es keinen fließenden Übergang zwischen Privat und Arbeit gibt.

Zusammenfassend können folgende Regelungen für Unternehmen und Mitarbeiter sinnvoll sein:

  • Planbare und im Vorfeld festgelegte Arbeitszeiten die eingehalten werden müssen.
  • Schichtpläne können langfristig im Vorfeld erstellt und eingehalten werden.
  • Vier-Tage-Woche mit je 10 Arbeitsstunden von Montag bis Donnerstag.
  • Zusätzlich zum Jahresurlaub z.B. bis zu 2 Monate unbezahlten Urlaub anbieten.
  • „Unternehmen als Familie“ gelten für die Mitarbeiter, die damit umgehen können.
  • Informationsaustausch über Arbeitsorganisation in vorher festgelegten Terminen anbieten.
  • Home-Office als Regelarbeitsplatz ist für die Generation Z generell out.
  • Kleine Büros für die Generation Z mit max. 4 Personen und individueller Einrichtung.

 

Bedarfsgerechte Qualifizierung und positives Feedback

Gerne arbeiten Vertreter der Generation Z in sicheren Jobs, wie z.B. im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung. Unbefristet versteht sich. Nicht nur geregelte Arbeitszeiten sind ihnen wichtig. Auch das Gefühl von klarer und vorhersagbarer Führung ist ein wichtiger Bestandteil. Die Generation Z will nicht gemanagt werden, braucht aber überschaubare Qualifikationsangebote, die sofort etwas bringen. Lange Karriereplanungen, wie bei der Generation Y, greifen nicht. Die angebotenen Qualifizierungsangebote müssen auf jeden Fall im eigenen Interesse der Generation Z und überprüfbar sein. Motivierend sind z.B. das Sammeln von Qualifizierungspunkten. Wegen der geringen Loyalität zum Unternehmen steht die eigene Qualifizierung im Mittelpunkt. „Learning by doing“ und Praktika sind ein gutes Mittel, weil die Generation Z sich eher kurzfristig an das Unternehmen gebunden fühlt.

Die Generation Z liebt Feedback, aber nur wenn es positiv ist. Ähnlich wie ein „like“ bei Facebook. Ein Feedback wird regelrecht von den Führungskräften gefordert. Negatives Feedback kommt gar nicht gut an bei der Generation Z, denn sie weiß sich zu wehren. „Dafür haben Sie mir keine Zeit gegeben.“ „Die Aufgabe war nicht eindeutig, da müssen Sie schon genau sagen, was Sie von mir erwarten.“ „Sie haben mir eine Aufgabe gegeben, die ich mit den vorhandenen Mitteln überhaupt nicht lösen konnte.“

Mit diesen Aussagen müssen Führungskräfte rechnen und werden somit zum Schuldigen für das Scheitern der Generation Z. Unter dem Strich blendet die Generation Z negatives Feedback ohnehin aus und fühlt sich nicht angesprochen. Das diese Generation mit diesem Verhalten ihre eigene Entwicklung ausbremst schein nebensächlich zu sein. Interessant wird es bei dem Thema „Arbeitszeugnisse“. Hier wird eine 1+ erwartet, weil schließlich jeder eine Medaille verdient hat. Hier gibt es jedoch noch eine Rechtsprechung, die nicht übergangen werden darf.

 

Führungsaufgaben als notwendiges Übel

Für die Generation Z haben es Führungskräfte in der Hand sich um einen Wohlfühljob und die richtige Qualifizierungsmaßnahme zu kümmern. Am besten abgestimmt auf die persönlichen Ziele des Vertreters der Generation Z. Der transaktionale Führungsstil, bei dem klare Aufgaben im Vordergrund stehen und abgearbeitet werden, scheint sich für die Generation Z gut zu eigenen.

Exkurs: Transaktionale Führung

Sie zeichnet sich durch klare Regeln, Strukturen und Ziele aus. Klare Regeln und definierte Ziele führen bei Mitarbeitern zu Handlungssicherheit. Besonders wirksam kann das bei Routinetätigkeiten sein. Dabei liegt der umgesetzten Arbeit der Tauschgedanke zugrunde. Wenn ich meine vorgegebenen Ziele abarbeite, bekomme ich dafür Geld. Der Mitarbeiter fungiert in seiner Rolle als rationaler Entscheider, der den Weg zum Ziel verfolgt. Entlohnt werden transaktional geführte Personen extrinsisch, d.h. durch Geld und Aufstiegsmöglichkeiten. Der Nachteil der transaktionalen Führung besteht darin, dass Mitarbeiter gewohnt sind, für gute Leistung etwas zu bekommen. Und bei schlechter Leistung sanktioniert zu werden. Stumpft der Reiz der Belohnung oder Bestrafung ab, geht die Motivation verloren. Die finanzielle Belohnung fortwährend zu erhöhen ist nicht möglich. Aufstiegsmöglichkeiten können nicht immer geboten werden.

Wie aber wird die Generation Z, die ja Verantwortung ablehnt, zu Führungskräften in Unternehmen? Es besteht grundsätzlich die Gefahr des Scheiterns für die Generation Z und Unternehmen gleichermaßen. Keinem Unternehmen ist damit geholfen, Führungsaufgaben an Vertreter der Generation Z zu vergeben, die das weder will noch kann. Am Ende kündigt der Mitarbeiter und widmet sich einfach der nächsten Aufgabe. Was kann man tun? Die Generation Z braucht überschaubare Führungsaufgaben, die im Wochenrhythmus kontrolliert werden wollen. Also führen hier kleine in sich geschlossene Päckchen mit Führungsaufgaben zum Ziel.

Eine Trennung zwischen Fach- und Führungskarriere ist für die Generation Z nicht sinnvoll. Bei der Fachkarriere werden Sachaufgaben von Spezialisten gelöst und bei der Führungskarriere kümmert sich die Führungskraft um Mitarbeitergespräche, Beurteilungen und Personalentwicklung. Für die Vertreter der Generation Z können die geführten Teams kleiner sein und die Personalarbeit sollte sich auf das Notwendige beschränken. Wozu gibt es Spezialisten in den Personalabteilungen? Die sollen ja schließlich in der Lage sein, die ohnehin schon überforderten Führungskräfte zu entlasten.

 

Soziale Medien, die privates und berufliches trennen

Von Smartphone über Chat, Skype und E-Mail benutzt die Generation Z parallel viele Kommunikationskanäle gleichzeitig. Bedingt durch die klare Trennung von Privat und Beruflich hat allerdings die Generation Z zwei Kommunikationszonen. Im beruflichen Bereich gibt es einen unternehmensbezogenen E-Mail-Account, eine Mobilnummer, eine SMS, WhatsApp, Business-Social-Mediakanäle wie XING oder Facebook und eine Videokonferenz. Während der Pausenzeiten und in der Freizeit schottet sich die Generation Z von allen Kommunikationskanälen der Arbeitswelt einschließlich des Chefs und der Kollegen ab. Die private Kommunikationszone hat vollkommen andere E-Mail-Adressen, Mobilnummern, Skype und Profile für Twitter und Facebook.

Die technischen Möglichkeiten für diesen Wunsch nach trennenden Kommunikationskanälen gibt es bereits. So z.B. das Smartphone mit zwei SIM-Karten. Oder die Nutzung von zwei unterschiedliche Smartphones. Das berufliche Smartphone wird von der Generation Z nach der Arbeitszeit kategorisch ausgeschaltet.

Führungskräfte sollten gar nicht erst versuchen die Kontaktdaten der Mitarbeiter der Generation Z zu erfahren. Maximal eine Notfallnummer ist im Gegenzug zur Freigabe der eigenen privaten Telefonnummer erlaubt. Für Vertreter der Generation Z ist es ein leichtes, die Kommunikationsdaten zu verändern und im Zweifelsfall auszusteigen aus dem Job, falls es ihnen zu viel wird.

 

Sinnvolle Aufgaben anstatt Leistungslohn

Zu genau kennt die Generation Z die Auswirkungen der Leistungsgesellschaft, wie z.B. Stress, Burnout und Selbstausbeutung. Der ganze Rummel um den Leistungslohn als erbrachte Bezahlung für erbrachte Leistung ist für die Generation Z problematisch. Weil es jeder Mensch wert ist ein positives Feedback für sein Mitwirken im Unternehmen zu erhalten, gibt es keine stichhaltige Begründung mehr für einen Leistungslohn. Ein höherer Anteil an Fixgehalt und eine temporäre Aufgabenzulage für einen begrenzten Zeitraum wäre eine Alternative. Und zwar solange, wie sich Leistung und Gegenleistung entsprechen. Dazu müsste es dann einen Zusatz zum Arbeitsvertrag geben und Konsequenzen bei nichterreichter Zielvereinbarung entfallen.

Einen Sinn in seiner Arbeit zu sehen, der mit unseren Werten übereinstimmt, ist eine wunderbare Sache für alle Generationen. Bei der Generation Z scheint der Sinn zumindest im Privatbereich zu liegen. Mit dieser Einstellung stehen sie aber nicht alleine da. Auch andere Generationen ergeht es so. Eine Sinngebung ist in der Regel sehr individuell von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

Manche arbeiten, um Geld zu verdienen, um es für den Lebensunterhalt oder andere Dinge auszugeben. Andere wollen sich mit ihrer Idee verwirklichen und sehen deshalb einen Sinn zum Arbeiten. Wiederum andere arbeiten einfach gerne mit netten Kollegen zusammen und wollen sich im Sinne der Work-Life-Balance gleichzeitig um ihre Familie kümmern. Einige wollen durch ihre Arbeit einen Einfluss auf andere Menschen ausüben und einen gewissen Status erreichen. Die Liste der individuellen Ansichten einer sinnvollen Arbeit ist lang. Soll dafür das Unternehmen zuständig sein?

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