Wie baut man Kooperationen mit Bildungsnetzwerken auf?

Hallo an alle Berufs- und Weiterbildungspädagogen. Im Themenfeld: „Verbundausbildung“ gehen wir heute der Frage auf den Grund: Wie baut man Kooperationen mit Bildungsnetzwerken auf?

Bildungsnetzwerken

Wie baut man Kooperationen mit Bildungsnetzwerken auf?

Katharina: Worum geht es bei Bildungsnetzwerken?

Andreas: Regionale Bildungsnetzwerke sind zum Beispiel Zusammenschlüsse von Schulen, Bildungsträgern, Verbänden, Gewerkschaften, Kammern und der Agentur für Arbeit. Es geht darum die Qualität der schulischen und beruflichen Bildung zu verbessern.

 

Welche Ziele hat ein Bildungsnetzwerk?

Silke: Und was für konkrete Ziele kann so ein Bildungsnetzwerk haben?

Andreas: Neben der Qualitätsverbesserung durch die Spezialisierung der Partner, zum Beispiel die Kostensenkung bei der Durchführung von Qualifizierungen.

Marcel: Und wie bekommt man das mit der Kostensenkung hin?

Andreas: Zum Beispiel durch die Bündelung von Kompetenzen der Partner, weil dadurch auch die Flexibilität bei der Durchführung von Maßnahmen erhöht wird.

Welche Bedingungen sollten für ein Bildungsnetzwerk erfüllt sein?

Katharina: Einige Bedingungen sollten jedoch erfüllt sein, um ein Bildungsnetzwerk erfolgreich realisieren zu können. Welche sind das?

Andreas: Hier kann man sich vier grundlegende Fragen stellen.
Frage 1: Sind die Akzeptanzbedingungen erfüllt?
Wird durch die Einführung des Bildungsnetzwerkes das aktuelle Problem gelöst? Existiert ein Team aus Fachexperten innerhalb des Bildungsnetzwerkes? Sind alle Betroffenen eines Bildungsnetzwerks mit einbezogen?

Silke: Ja, das ist eine wichtige Fragestellung. Und der zweite Punkt?

Andreas: Frage 2: Ist genug Vertrauen vorhanden?
Dies wird wichtig, wenn die am Netzwerk beteiligten Partner ähnliche Zielgruppen oder Produkte ansprechen.

Marcel: Ja, ich kann mir vorstellen, dass in einem Netzwerk Konkurrenten gegenüberstehen. Da braucht es vertragliche Regeln.

Katharina: Vor allem kann sich ein fehlendes Vertrauen negativ auf die Kosten-Nutzen-Bilanz des Bildungsnetzwerks auswirken. Was ist denn jetzt die dritte Frage?

Andreas: Frage 3: Sind die Synergieeffekte hoch genug?
Private und öffentliche Institutionen beteiligen sich nur an Bildungsnetzwerken, wenn sie einen Nutzen aus der Beteiligung ziehen können. Die Anreize für die Beteiligten müssen mindestens so hoch sein, dass sie die entstehenden Kosten aus der Beteiligung ausgleichen.

Silke: Welche Kosten können das sein?

Andreas: Zum Beispiel Kosten durch den erhöhten Arbeitsaufwand, durch vertragliche Regelungen, administrative Vorgänge usw.

Marcel: Und der Nutzen?

Andreas: Der Nutzen kann von ökonomischen Aspekten bis hin zu sozialem Engagement reichen.

Silke: Und die vierte und letzte Frage?

Andreas: Frage 4: Ist das Bildungsnetzwerk stabil bei Änderungen?
Ist ein Bildungsnetzwerk nicht in der Lage, Veränderungen wie personelle Fluktuation, Kapazitätsengpässe oder andere unvorhergesehene Ereignisse abzufangen, dann droht es auseinander zu fallen.

Katharina: Da macht es Sinn im Vorfeld die Soll-Anforderungen mit der Ist-Situation zu vergleichen. Das offenbart Defizite und ermöglicht den Akteuren, Optimierungsbedarfe zu erkennen.

Marcel. Aber auch gleich am Anfang Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, um letztlich die Netzwerkziele in einer effektiven Weise zu erreichen.

 

Vier grundlegende Bedingungen zusammen gefasst

Silke: Ich fasse mal die vier grundlegenden Bedingungen für ein erfolgreiches Bildungsnetzwerk zusammen:

  1. Sind die Akzeptanzbedingungen erfüllt?
  2. Ist genug Vertrauen vorhanden?
  3. Sind die Synergieeffekte hoch genug? Und
  4. Ist das Bildungsnetzwerk stabil bei Änderungen?

 

Beispiele für Bildungsnetzwerke

Katharina: Andreas, kennst du Bildungsnetzwerke, damit wir mal Beispiele sehen können?

Andreas: Da Bildungsnetzwerke regional aufgestellt sind, kann ich euch mal einige aus dem Berliner Raum zeigen.

Marcel: Na, das wäre ja schon mal ein guter Anfang.

Andreas: Zum Beispiel das Projekt „Netzwerk Regionale Ausbildungsverbünde“ welches gefördert wird aus Mitteln der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Berlin. Dieses Netzwerk gibt es seit 1998, koordiniert die 12 regionalen Ausbildungsverbünde auf der Berliner Ebene und informiert die Leitbetriebe sowie regional eingebundene Netzwerkpartner/innen, über die aktuellen Entwicklungen zur Fachkräftesicherung und zu Schülerpraktika in Berlin. Unter der Seite https://www.nrav.de/ gibt es hierzu viele Infos.

Silke: Na das hört sich nach einem stabilen Bildungsnetzwerk an. Gibt es noch weitere?

Andreas: Ja, in Berlin gibt es zum Beispiel noch den Bildungsmarkt Unternehmensverbund. Dieser eingetragene Verein übernimmt zentrale Steuerungs- und Verwaltungsaufgaben und realisiert eigene Projekte, um Menschen auf dem Weg in Ausbildung und Arbeit zu beraten, zu begleiten und zu qualifizieren. Unter der Seite https://www.bildungsmarkt.de/ kann man sich hier informieren.

Dann gibt es noch den Ausbildungsverbund Fachinformatik Berlin von der Max-Planck-Gesellschaft (https://www.afib-it.de/)

Das Berliner Ausbildungsplatzprogramm, BAPP (https://www.zgs-consult.de/berufliche-bildung/berliner-ausbildungsplatzprogramm-bapp/), das Landesprogramm Mentoring Berlin (https://www.landesprogramm-mentoring.de/) und die Jugendberufsagenturen Berlin (https://www.jba-berlin.de/home/)

Katharina: Na, das ist eine ganze Menge an Engagement, und dann gibt es ja auch noch Bildungsnetzwerke in den anderen 15 Bundesländer. Hut ab!

 

Video: Wie baut man Kooperationen mit Bildungsnetzwerken auf?

 

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